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Gewählte Publikation:

Alt, M.
Validierung des „Systemic Inflammatory Index“ als prognostischer und prädiktiver Biomarker bei Patientinnen und Patienten mit muskelinvasivem Urothelzellkarzinom der Harnblase unter palliativer Immuntherapie mit Pembrolizumab
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] 1; 2024. pp. 74 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Barth Dominik Andreas
Pichler Martin
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Das Harnblasenkarzinom ist das zweithäufigste Malignom des Urogenitaltraktes. In 20% der Fälle liegt zum Diagnosezeitpunkt bereits ein muskelinvasives Karzinom und in etwa 5% der Fälle ein metastasiertes Karzinom vor. Neben einer platinhaltigen Chemotherapie und dem Einsatz von Antikörper-Drug-Konjugaten in Kombination mit Immuncheckpoint-Inhibitoren, werden auch Immuncheckpoint-Inhibitoren in der Erst- und Zweitlinientherapie des metastasierten Harnblasenkarzinoms eingesetzt. Weiters wird die Rolle von Biomarkern in der Prognosestellung zunehmend untersucht. Einer dieser Marker ist der Systemic Inflammatory Index (SII), welcher bereits in der Vergangenheit als Biomarker vorgeschlagen wurde. Das Ziel dieser an einem österreichischen Zentrum durchgeführten retrospektiven Kohortenstudie ist, den SII bei Therapieeinleitung als prognostischen und prädiktiven Biomarker zu evaluieren. Material und Methoden: Diese retrospektive Kohortenstudie evaluiert den Einfluss des SII kurz vor Einleitung von Pembrolizumab auf die primären Endpunkte Ansprechrate und progressionsfreies Überleben. Die Kohorte der monozentrischen Studie besteht aus 27 Patient*innen mit metastasiertem oder lokal fortgeschrittenen Urothelkarzinom, die im Zeitraum März 2016 bis Mai 2022 an der klinischen Abteilung für Onkologie der Medizinischen Universität Graz eine palliative Therapie mit Pembrolizumab erhielten. Die Patient*innen wurden anhand des SII (neutrophile Granulozyten x Thrombozyten / Lymphozyten) in 2 Gruppen eingeteilt. Als empirischer cut-off wurde der Median des SII in der Gesamtkohorte herangezogen. Als co-primäre Endpunkte der Studie wurden das progressionsfreie Überleben (PFS) sowie die Ansprechrate als objektive Ansprechrate (ORR) einerseits und als Krankheitskontrollrate (DCR) andererseits, definiert. Kaplan-Meier Analysen sowie uni- und multivariable Cox-Regressions- und logistische Regressionsmodelle wurden implementiert. Ergebnisse: Als Cut-off des SII wurde ein SII von 996,2 ermittelt und das Patient*innenkollektiv in zwei Gruppen zu 13 Individuen mit hohem SII und 14 Patientinnen und Patienten mit einem niedrigen SII geteilt. Das mediane PFS in der gesamten Kohorte betrug 2,83 (Konfidenzintervall KI 2,0-5,9) Monate. Patient*innen mit einem SII>Q2 zeigten ein numerisch kürzeres PFS als Patient*innen mit niedrigem SII (2,1 vs. 4,9). Der Zusammenhang zeigte sich jedoch nicht statistisch signifikant (p>0.05). Ebenso zeigte sich in der uni- und multivariablen Cox-Regression keine signifikante Assoziation zwischen dem SII und PFS. In der logistischen Regression konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Therapieansprechen (DCR und ORR) und einem erhöhten SII nachgewiesen werden. Conclusio: In dieser kleinen Studienkohorte konnte eine statistisch signifikante Assoziation zwischen dem SII und den Co-primären Endpunkten nicht bestätigt werden. Jedoch konnte eine numerische Verlängerung des PFS um den Faktor 2,35 in der Gruppe mit den niedrigen SII-Werten (SII
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