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Roessler, M.
Aktuelle Impfbereitschaft gegen SARS-CoV-2 bei älteren Personen (60+) in Österreich und ihre Determinanten
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 65
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Mayerl Hannes
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Stolz Erwin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Diese Arbeit untersucht die Determinanten der Impfbereitschaft gegen SARS-CoV-2 bei älteren Personen über 60 Jahren in Österreich, welche aufgrund des Alters gesundheitlich besonders gefährdet sind. Ziel war es hierbei Faktoren zu identifizieren, die die Impfbereitschaft negativ beeinflussen und Charakteristika aufzuzeigen, die mit einem erhöhten Risiko ungeimpft zu sein, einhergehen. Hierfür wurde der aktuelle Forschungsstand anhand einer Literaturrecherche untersucht und die Ergebnisse einer Umfrage von 371 über 60-Jährigen in Österreich bezüglich deren Impfbereitschaft statistisch analysiert. Diese Umfrage fand in Form von Online- und Telefoninterviews statt und wurde im November und Dezember 2021 durchgeführt. Anhand dieser Daten wurde die Impfbereitschaft der Stichprobe ermittelt, wobei alle Personen, die mindestens eine Impfung erhalten haben, als Geimpfte bezeichnet und mit den restlichen Personen, den Ungeimpften, in der weiteren Analyse verglichen wurden. Es wurde der Einfluss von soziodemographischen Faktoren wie Alter, Bildung und Geschlecht, der subjektiv wahrgenommenen Gesundheit, der durch SARS-CoV-2 wahrgenommen gesundheitlichen Gefahr, des Vertrauens in Wissenschaft und Forschung, des Vertrauens in Ärzte und der Beteiligung an Wahlen untersucht. Anhand der deskriptiven Statistik wurde die Gruppe der Geimpften mit jener der Ungeimpften verglichen und auf statistisch signifikante (p<0.05) bivariate Unterschiede hinsichtlich der Determinanten überprüft. Der Zusammenhang der Impfverweigerung mit den einzelnen Determinanten wurde im Rahmen eines multiplen Regressionsmodells unter wechselseitiger Adjustierung untersucht. Hieraus ergab sich für Personen über 60 Jahren mit niedrigem Vertrauen in Wissenschaft und Forschung, niedrigem Vertrauen in Ärzte, niedriger wahrgenommener gesundheitlicher Gefahr durch SARS-CoV-2 und einer niedrigen Wahlbeteiligung ein erhöhtes Risiko ungeimpft zu sein.
Die Originalität der Arbeit besteht einerseits in der fokussierten Untersuchung der Determinanten der Impfbereitschaft in der Risikogruppe der über 60-Jährigen und andererseits in dem auf Österreich gerichteten Beobachtungsraum. Die Ergebnisse der Arbeit können so von österreichischen Gesundheitsinstitutionen verwendet werden, um gezielt diese gefährdete Zielgruppe anzusprechen.