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Selected Publication:

Schiantarelli, O.
Einfluss parodontaler Erkrankungen auf das vaskuläre System Eine Literaturübersicht zur Etablierung von Behandlungsempfehlungen
Studium für die Gleichwertigkeit; Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 72 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Lindner Marlene
Wimmer Gernot
Altmetrics:

Abstract:
In dieser Diplomarbeit wird einleitend ein Gesamtüberblick über parodontale Erkrankungen beziehungsweise Parodontitis und kardiovaskuläre Erkrankungen geboten. Den Hauptteil der Arbeit bildet eine systematische Analyse und Bewertung aktueller wissenschaftlicher Arbeiten in der verfügbaren Literatur zum Thema „Einfluss parodontaler Erkrankungen auf das vaskuläre System“. Mit Hilfe der Datenbanken PubMed, Web of Science, EMBASE und Cochrane Library wurde eine computerbasierte Literaturrecherche von 2012 bis 2023 durchgeführt. 22 Studien versuchen den Zusammenhang zwischen parodontalen Erkrankungen und kardiovaskulären Erkrankungen zu identifizieren und zu erläutern. Diese werden miteinander verglichen und die Zusammenhänge im Anschluss diskutiert. Die vorliegenden Erkenntnisse sprechen stark für einen Zusammenhang zwischen Parodontalerkrankungen und kardiovaskulären Erkrankungen. Beider Pathogenesen, sowohl Parodontitis als auch kardiovaskulärer Erkrankungen, liegen mehrere gemeinsame systematische Entzündungsmechanismen zu Grunde. Eine parodontale Infektion kann die Bildung und das Fortschreiten atheromatöser Plaque einerseits direkt, durch Bakteriämie und bakterielle Invasion entfernter Stellen, andererseits indirekt, durch erhöhte Spiegel systemischer Entzündungsmediatoren, Lipiden sowie hämostatischer und thrombotischer Faktoren, beeinflussen. Mehrere Studien zeigen weiters den Zusammenhang zwischen beiden Krankheiten. Die Therapie der Parodontitis senkt nachweislich den Spiegel von Entzündungsmediatoren im Blut, verbessert das Lipidprofil und beeinflusst viele weitere Surrogatmarker der kardiovaskulären Erkrankung positiv. Bislang konnte jedoch nicht nachgewiesen werden, dass eine angemessene Parodontaltherapie das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Patienten mit Parodontitis verringern kann. Weitere Studien mit ausreichender Stichprobengröße und langer Nachbeobachtungszeit unter gleichzeitiger Berücksichtigung von Komplikationsfaktoren und Komorbiditäten sind erforderlich, um die genaue Rolle der Parodontitis in der Pathogenese der kardiovaskulären Erkrankung zu bestimmen.

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