Gewählte Publikation:
Kern, L.
Tyrosinkinase-Inhibitoren und ihre Rolle in der pharmakologischen Therapie der Psoriasis vulgaris
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 82
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Böhm Eva
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- Hintergrund: Die mittelschwere bis schwere Plaque-Psoriasis ist eine chronische, immunvermittelte Dermatose, die eine wirksame und langfristige Therapie erfordert. Die medikamentöse Behandlung ist jedoch mit einigen Einschränkungen verbunden. Zu diesen zählen eine niedrige Compliance der Patient*innen durch parenterale Applikationsformen, ungünstige Nebenwirkungsprofile sowie ein Wirksamkeitsverlust über längere Zeiträume. Um diese Limitationen zu minimieren, werden in aktuellen Studien neue Wirkmechanismen wie die Hemmung der Tyrosinkinase 2 untersucht. Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Überblick über die aktuelle Datenlage zu Tyrosinkinase-Inhibitoren in der Therapie der Psoriasis vulgaris zu geben und die Frage zu beantworten, ob Tyrosinkinase-Inhibitoren als sichere und verträgliche Therapiealternative etabliert werden können. Darüber hinaus werden Tyrosinkinase-Inhibitoren mit Januskinase-Inhibitoren und Methotrexat hinsichtlich Wirksamkeit und Nebenwirkungen verglichen und die Ergebnisse interpretiert.
Material & Methoden: Eine umfassende Literaturrecherche wurde durchgeführt. Es wurden Phase-II- und Phase-III-Studien mit einer Studiendauer von 12, 16 oder 52 Wochen eingeschlossen. Die Wirksamkeit der Wirkstoffe wurde anhand des PASI75- und PGA0/1-Ansprechens nach 12 bzw. 16 Wochen beurteilt. Zusätzlich wurden Häufigkeit und Art der unerwünschten Ereignisse (AEs) verglichen. Die statistische Auswertung umfasste die Berechnung der Odds Ratio (OR) der jeweiligen Wirkstoffgruppe mit zugehörigem 95%-Konfidenzintervall (CI), um den Zusammenhang zwischen den untersuchten Variablen zu quantifizieren.
Ergebnisse: Tofacitinib und Deucravacitinib erwiesen sich im Beobachtungszeitraum von 16 Wochen als am wirksamsten. Deucravacitinib zeigte insgesamt ein günstigeres Nebenwirkungsprofil. Die mit Januskinase-Inhibitoren assoziierten unerwünschten Nebenwirkungen wie Blutbildveränderungen und erhöhte Leberenzymwerte konnten für den selektiven Tyrosinkinase-Inhibitor Deucravacitinib nicht gefunden werden. Unter Deucravacitinib wurde eine erhöhte Inzidenz nicht schwerwiegender Infektionen sowie das Auftreten von Akne und Follikulitis beobachtet.
Conclusio: Deucravacitinib 6 mg QD hat sich als wirksame und effektive Therapiealternative zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Plaque-Psoriasis erwiesen. Für eine umfassende Bewertung sind weitere Studien mit größeren Studienkohorten und längeren Beobachtungszeiträumen erforderlich.