Gewählte Publikation:
Tsangarakis, G.
Follow-up nach De-Eskalation der operativen Therapie von gynäkologischen Malignomen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 93
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Aigmüller Thomas
-
Peintinger Florentia
- Altmetrics:
- Abstract:
- Ziel: Im Rahmen dieser Studie wurde untersucht, wie sich Mortalität und Komplikations-rate von gynäkologischen Karzinomen durch neue operative und diagnostische Methoden verändert haben, vor allem durch Anwendung der Sentinel-Lymphknotenbiopsie.
Methoden und Patientinnen: Eingeschlossen wurden Patientinnen, die nach dem 1.1.2018 operiert worden sind und an einem primären gynäkologischen Karzinom oder einer Vorstufe erkrankt waren. Der Follow-up-Zeitraum betrug 2,5 Jahre. Die Endpunkte wurden über eine systematische Suche im klinischen Dokumentationssystem der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m. b. H. (KAGes), dem Medocs-System, ermittelt und durch SPSS statistisch ausgewertet.
Endpunkte: Den primären Endpunkt bildet die Komplikationsrate nach gynäkologischen Operationen, wobei zwischen kurzfristigen Komplikationen, die innerhalb eines halben Jahres nach der Operation auftreten, und langfristigen Komplikationen unterschieden wird. Der sekundäre Endpunkt ist das progressionsfreie Intervall in der Population dieser Studie.
Ergebnisse: Es zeigte sich eine signifikante Reduktion der kurzfristigen Komplikations-rate nach minimal invasiven Eingriffen um 14,3% (KI95: 0,101–0,188) im Vergleich zu radikalen Operationen, während bei den langfristigen Komplikationen kein signifikanter Unterschied nachzuweisen war. Hinsichtlich des progressionsfreien Intervalls waren keine signifikanten Unterschiede zwischen den radikalen Operationen und den minimal invasiven Eingriffen festzustellen. Bei der Sentinelbiopsie war im Vergleich zur pelvinen Lymphadenektomie eine signifikante Reduktion der kurzfristigen Komplikationsrate um 6,9% zu verzeichnen, während die langfristigen Komplikationen keinen signifikanten Unterschied aufwiesen. Ein positiver Lymphknoten in der Sentinelbiopsie korrelierte stark mit dem progressionsfreien Intervall um den Faktor –0.376 (KI95: –1.000 – (–0.207)) nach Spearman und –0.361 (KI95: –1.000 – (–0.286)) nach Kendall-Tau-B. Jedoch konnte keine signifikante Korrelation zwischen pelviner Lymphadenektomie und dem progressionsfreien Intervall festgestellt werden.
Fazit: In dieser Studie wurden die niedrigeren Komplikationsraten von minimal invasiven Eingriffen bei gleichbleibendem progressionsfreiem Intervall bestätigt. Die Sentinelbiopsie wies weniger Komplikationen auf als die pelvine Lymphadenektomie. Zudem konnte mithilfe der Sentinelbiopsie besser auf das progressionsfreie Intervall geschlossen werden.