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Gewählte Publikation:

Toegel, G.
Wirksamkeit und Sicherheit osteopathischer Behandlungen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 146 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Horvath Karl
Semlitsch Thomas
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Diese Diplomarbeit ist im Rahmen der Mitarbeit an der Erstellung des Systematic Overview of Reviews „Wirksamkeit und Sicherheit osteopathischer Behandlungen“ des „Instituts für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung“ (IAMEV) im Auftrag der OEGO entstanden. Darüber hinaus war es Ziel der Diplomarbeit die Ergebnisse dieses Overviews im Vergleich mit den beiden anderen rezenten österreichischen Evidenzberichten zu Osteopathie – dem Bericht der Gesundheit Österreich GmbH „Quick Assessement zur Sicherheit und Wirksamkeit osteopathischer Behandlungen für ausgewählte Indikationen“ aus dem Jahr 2018 und dem systematischen Review der Austrian Insitute for Health Technology Assessment GmbH „Osteopathy: effectiveness and safety for musculoskeletal pain and overview of training and quality requirements“ aus dem Jahr 2022 – zu diskutieren. Methoden: Zur Beantwortung der Fragestellung „Wirksamkeit und Sicherheit der Osteopathie“ bei Personen jeglichen Alters mit Erkrankungen/ Beschwerden aus den Bereichen Orthopädie, Pädiatrie, Gynäkologie, Innere Medizin, Onkologie, Neurologie, Zahn- und Kieferheilkunde oder Urologie“ erfolgte eine systematische Literaturrecherche nach thematisch relevanten systematischen Reviews in bibliografischen Datenbanken und weiteren Quellen. Die Bewertung der methodischen Qualität der eingeschlossenen Reviews erfolgte mittels AMSTAR 2-Checklist und die Einstufung der Verlässlichkeit der Evidenz anhand des GRADE Modells. Ergebnisse: Die durchgeführte systematische Literaturrecherche ergab insgesamt 750 Treffer. Nach Ausschluss der Duplikate sowie Screening auf Titel/ Abstract- und Volltext-Ebene wurden schließlich 27 systematische Reviews für insgesamt neun Indikationsgebiete in die Evidenzsynthese einbezogen. Mehrheitlich zeigte sich in der Qualitätsbewertung der inkludierten Reviews mittels AMSTAR-2 Checkliste eine moderate bis niedrige methodische Qualität. Basierend auf einer geringen bis moderaten Verlässlichkeit der Evidenzlage berichten die analysierten Reviews statistisch signifikante Verbesserungen der Schmerzintensität bei erwachsenen Personen mit chronischen Schmerzen unterschiedlicher Ursache (muskuloskelettale Schmerzen, Fibromyalgie, Kopfschmerzen), chronischen unspezifischen Kreuzschmerzen bzw. schwangerschaftsbedingten Kreuzschmerzen, chronischen oder akuten unspezifischen Nackenschmerzen, Migräne sowie Reizdarmsyndrom durch manual-therapeutische osteopathische Techniken im Vergleich zu den Kontrollinterventionen. Bei chronischen Schmerzen unterschiedlicher Ursache, schwangerschaftsbedingten Kreuzschmerzen konnte zusätzlich eine signifikante Verbesserung der Funktionalität beobachtet werden. Bei frühgeborenen Säuglingen konnte eine osteopathische Behandlung zu einer Verkürzung der Krankenhausaufenthaltsdauer und bei Kindern mit Otitis media zu einer signifikanten Verbesserung der Rezidivrate führen. Bei weiteren Indikationen wie akuten unspezifischen Kreuzschmerzen, Fibromyalgie, Symptome des unteren Harntraktes, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) bzw. bei Kindern mit Zerebralparese zeigte sich keine Wirksamkeit der osteophatischen Interventionen auf die untersuchten Endpunkte. Bei Hypertonie, Gleichgewichtsstörung/ Schwindelerkrankung, gynäkologischen Beschwerden und weiteren pädiatrischen Indikationen bzw. den Indikationsgebieten Zahn- und Kieferheilkunde bzw. Onkologie ist die derzeitige Evidenzlage hinsichtlich der Wirksamkeit von Osteophatie unzureichend. Im Hinblick auf das Schadenspotenzial konnte in den systematischen Reviews keine erhöhte Anzahl an Nebenwirkungen durch die osteopathischen Interventionen im Vergleich zu den Kontrollinterventionen beobachtet werden. Diskussion: Insgesamt waren die untersuchten osteopathischen Interventionen aber auch die Kontrollinterventionen in den Reviews und Primärstudien sehr heterogen, weshalb eine allgemeine Aussage zur Wirksamkeit einer osteopathischen Behandlung nur eingeschränkt möglich ist. Unte

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