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Schranz, A.
Inzidenz von Diabetes und dessen Einfluss auf das Outcome
von Patient*innen nach Pankreatektomie bei Pankreasmalignomen - die PODIO-Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 51
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Aberer Felix
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Riedl Jakob
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund
Studienergebnisse zeigen, dass Diabetes mellitus ein Risikofaktor für die Entstehung von Pankreasneoplasien ist und ebenso ein Prädiktor für ein ungünstiges Outcome in dieser Population. Bisher nicht bekannt ist, ob der postoperative Diabetesstatus nach einer pankreatobiliären Tumoroperation Einfluss auf das Überleben nimmt.
Material und Methoden
In dieser retrospektiven Analyse wurden 370 Patient*innen aus dem Operationsregister der klinischen Abteilung für Allgemeinchirurgie der Universitätsklinik Graz inkludiert. Bei den Personen erfolgte zwischen 2016 und 2022 eine Pankreasoperation in benigner oder maligner Indikation. Diese Analyse untersuchte primär den Einfluss einer postoperativen Diabeteserstmanifestation und das damit assoziierte Gesamtüberleben sowie Rezidivrisiko von Personen mit Pankreasmalignomen im Vergleich zu Personen ohne DM. Für die Überlebensanalysen wurden Kaplan-Meier-Kurven, Log-Rank-Tests und Cox-Regression-Modelle herangezogen. Zusätzlich wurden die postoperative Diabetesinzidenz (Typ 3c) und mögliche Risikofaktoren für dessen Entstehung sowohl bei benignen als auch malignen Pankreaserkrankungen analysiert.
Ergebnisse
Die postoperative Diabetesinzidenz lag bei 29%, wobei ein höheres Risiko bei malignen (31.3%) verglichen mit benignen (16.7%) Grunderkrankungen bestand (p=0.040, OR=2.28). Personen mit malignen Pankreasneoplasien und postopDM hatten einen signifikant höheren BMI als Personen ohne DM (p=0.029). Eine länger andauernde Operation und ein prolongierter Intensiv- bzw. Normalstationsaufenthalt scheinen das Risiko für eine Diabetesneumanifestation ebenso zu steigern. Im Vergleich zu Personen ohne DM haben Menschen mit postopDM im 1- und 2-Jahres-Follow-up ein signifikant erhöhtes Risiko zu versterben (HR1-Jahr=2.019 and HR2-Jahre=1.560). Das Rezidivgeschehen bei malignen Pankreaserkrankungen wurde durch den Diabetesstatus in dieser Analyse nicht beeinflusst.
Schlussfolgerung
Ein postoperativ neu-aufgetretener Diabetes mellitus scheint das Outcome von Patient*innen mit Pankreasmalignomen negativ zu beeinflussen. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit von prospektiven Studien in größeren Populationen zu dieser Thematik. Zudem bleibt es offen, ob dieser Diabetes ein Marker für eine schlechtere Patientenverfassung ist, beziehungsweise ob der postoperative glykämische Status ein modifizierbarer Faktor ist.