Selected Publication:
Lanz-Schlager, M.
Beeinflussung des Blutzuckerspiegels durch orale und parenterale Antidiabetika bei der Therapie des Diabetes mellitus Typ II von Erwachsenen
Darstellung und Begründung des leitliniengerechten Einsatzes von oralen Antidiabetika mit Schwerpunkt auf die neuen oralen Antidiabetika, DDP-4 Hemmer, SGLT2-Hemmer, sowie die parenteralen GLP-1 Rezeptor Agonisten
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 102
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Luschnig Petra
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung:
Bei Diabetes mellitus Typ II handelt es sich um eine in der Gesellschaft sehr präsente Erkrankung, welche mit über 90 % den Großteil der weltweit 537 Millionen (Jahr 2021) Diabetes mellitus Patient*innen ausmacht. Auch für die Zukunft wird von einem weiteren Anstieg der Zahlen ausgegangen. Diese Erkrankung kann in ihrem Verlauf sowohl zu einer Vielzahl an akuten Komplikationen als auch Folgeerkrankungen führen, welche es gilt durch eine frühzeitige Diagnostik festzustellen sowie durch eine adäquate Therapie zu behandeln und somit die Morbidität der Patient*innen zu reduzieren. Daher erfolgt im Rahmen dieser Diplomarbeit die nähere Beleuchtung dreier antidiabetischer Wirkstoffgruppen, welche mit den Sodium-glucose cotransporter 2 (SGLT2)-Inhibitoren und Dipeptidylpeptidase-4 (DPP-4) Hemmern zur oralen als auch durch Glukagon-ähnliches Peptid-1 (GLP-1) Rezeptor Agonisten zur parenteralen Therapie des Diabetes mellitus Typ II in Österreich zur Verfügung stehen.
Material, Methoden:
Im Zuge einer Literaturrecherche erfolgte die Betrachtung der DPP-4 Hemmer, SGLT2-Inhibitoren und GLP-1 Rezeptor Agonisten, um die Eigenschaften als auch Wirkmechanismen der Antidiabetika und ihren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel herauszuarbeiten und anschließend einen Vergleich hinsichtlich ihrer Effektivität zur Senkung des Blutglukosespiegels sowie ihrer Sicherheit vorzunehmen.
Ergebnisse:
Neben den stehts bei allen Patient*innen als Grundlage anzustrebenden nicht pharmakologischen Therapiemaßnahmen, wie Diabetesschulung und Lebensstilmodifikation, stehen zur medikamentösen Therapie des Diabetes mellitus Typ II eine Vielzahl an unterschiedlichen Wirkstoffgruppen mit verschiedenen Ansätzen zur Senkung des Blutzuckerspiegels zur Verfügung. Zu den neueren oral zu verabreichenden Antidiabetika zählen zum einen die DPP-4 Hemmer, welche über die Hemmung der DPP-4 in den Inkretinmechanismus der Glukosestoffwechselregulation eingreifen und so zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels führen. Die ebenso oral einzunehmenden SGLT2-Inhibitoren wirken über die Inhibierung des SGLT2 in der Niere und führen somit zum Verlust von Glukose über den Harn. Die GLP-1 Rezeptor Agonisten sind im Gegensatz fast ausschließlich, bis auf eine Ausnahme, parenteral durch subkutane Injektion zu verabreichen und greifen ebenfalls in den Inkretinmechanismus durch Applikation von Analoga des GLP-1 Hormons ein, wodurch sie für eine Reduktion des Blutglukosespiegels sorgen.
Diskussion:
Bezüglich aller drei genauer betrachteten Wirkstoffgruppen erfolgten im Verlauf der vergangenen Jahre zahlreiche Untersuchungen. Es fanden sowohl Evaluierungen hinsichtlich ihrer Effektivität zur Senkung des Blutzuckerspiegels als auch ihrer Sicherheit bei der Anwendung statt. Je nach Wirkstoffgruppe konnten dadurch besondere Eigenschaften wie zum Beispiel Effekte auf das Gewicht oder kardiovaskuläre und renale Endpunkte entdeckt werden, welche über das Maß der lediglich sicheren Anwendung hinausgehen. Diese Erkenntnisse konnten in das Therapieschema der Leitlinie zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ II der Österreichischen Diabetes Gesellschaft eingearbeitet und somit neue Möglichkeiten zur gezielten individuell anpassbaren Therapie geschaffen werden.