Gewählte Publikation:
Klare, C.
Diagnostik von Kohlenhydratintoleranzen mit dem aCPQ-Symptomverlauf unter Diät
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 119
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Hammer Heinz
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- Abstract:
- Aus dem jahrzehntelangen Zeitraum vor Publikation der Europäischen H2 Atemtest-Guideline (2022), in der die Begriffe „Kohlenhydratmalabsorption“ und „Kohlenhydratinto-leranz“ definiert und voneinander abgegrenzt wurden, stammen zahlreiche Studien, deren Metanalyse keinen signifikanten Effekt von Therapiemaßnahmen der Kohlenhydratintoleran-zen, wie Diät oder pharmazeutische Wirkstoffe, nachweisen konnte. Dafür verantwortlich war vermutlich die fehlerhafte Studienmethodik, mit Rekrutierung auf Basis pathologischer Atemtests, also einer Malabsorption – als Erfolgsparameter wurde hingegen die Symptoma-tik überprüft, also die Intoleranz. Mittlerweile ist allerdings bekannt, dass etwa die Hälfte der Patienten mit Malabsorption keine Symptome einer Intoleranz hat und daher vermutlich bei diesen Patient*innen auch kein Therapieeffekt zu erwarten ist.
Ziel der Studie: Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurde der Effekt einer Diät bei Patient*innen untersucht, bei denen eine Laktoseintoleranz (LIT) oder Fruktoseintoleranz (FIT) mittels des validierten „adult carbohydrate perception questionnaire, aCPQ“ diagnosti-ziert worden war.
Methodik: 41 konsekutive Patienten (23 LIT, 8 FIT, 10 LIT und FIT, 30 weibl., 11 männl., Alter 36 ± 17 Jahre) erhielten eine schriftliche Diätanleitung. Die Symptome (Durchfall, Windabgänge, Blähungen, Schmerzen und Übelkeit) der Patient*innen wurden mit Hilfe eines modifizierten IBS-SSS Fragebogens vor der Diät und nach 58 ± 22 Tagen Diätdauer erfasst und nach Überprüfung der Normalverteilung mittels t-Test für zwei verbundene Stichproben verglichen. Die Zahlenangaben entsprechen Mittelwert ± Standardabweichung.
Ergebnisse: Durch die Diät kam es zu einer Abnahme des VAS-Wertes um 67 ± 37 % vom Ausgangswert vor Diät (p < 0.001). Zusätzlich konnten Blähungen und Windabgänge als dominierende Symptomatik festgestellt werden, wohingegen die Übelkeit den geringsten Anteil der Gesamtsymptomatik ausmachte.