Gewählte Publikation:
Resch, T.
Implementierung von evidenzbasierten Leitlinien in Krankenhäusern und Pflegeheimen
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 68
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Lohrmann Christa
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Schoberer Daniela
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die Lücke zwischen Forschung und Praxis beeinflusst die Patient*innen- Versorgung. Laut Studien beträgt die Dauer der Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis durchschnittlich 17 Jahre. Aufgrund dessen werden Patient*innen nicht so versorgt, wie es nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen wünschenswert wäre. Eine Möglichkeit, Evidenz in die Praxis zu integrieren und die Patient*innen- Versorgung zu verbessern, ist die Implementierung von evidenzbasierten Leitlinien.
Ziel: Das Ziel dieser Masterarbeit ist es, Implementierungsstrategien bei der Umsetzung von evidenzbasierten Leitlinien in Krankenhäusern und Pflegeheimen aufzuzeigen, an denen Pflegepersonen beteiligt sind.
Methode: Als Forschungsdesign wurde ein Scoping Review gewählt. Eine systematische Literaturrecherche fand von Mai bis Juni 2023 in PubMed, CINAHL, CENTRAL, Embase und Google Scholar statt. Studien wurden gemäß den vorab definierten Einschlusskriterien ausgewählt und in Kategorien, angelehnt an die EPOC-Kriterien, eingeteilt.
Ergebnisse: Alle 36 inkludierten Studien konnten einem EPOC-Kriterium zugeteilt werden. In allen Studien wurden professionelle Strategien bei der Implementierung einer Leitlinie verwendet. Bei sechs Studien wurden finanzielle Strategien und bei 24 Studien wurden organisatorische Strategien verwendet. In keiner Studie konnten regulatorische Strategien identifiziert werden. In 25 der 36 untersuchten Studien wurden mehrere Strategien zugleich eingesetzt. Die Implementierung der evidenzbasierten Leitlinien hatte Auswirkungen auf das Gesundheitspersonal, Patient*innen, Bewohner*innen und Angehörige.
Schlussfolgerung: Finanzielle und regulatorische Strategien sollten weiter erforscht werden. Aus den Ergebnissen wird ersichtlich, dass Bewohner*innen und Angehörige am wenigsten oft genannt werden, wenn es um die Messung der Auswirkungen der Implementierung geht. Auch für diese Personengruppe bedarf es weiterer Forschung. Die Effektivität der verschiedenen Strategien konnte aufgrund der heterogenen Ergebnisse und Studiendesigns nicht allgemein erfasst werden und sollte der Untersuchungsgegenstand zukünftiger Studien werden.