Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Buergstein, A.
Management rezidivierender und chronischer Pankreatitis bei pädiatrischen PatientInnen – Eine retrospektive Datenanalyse von pädiatrischen PatientInnen mit rezidivierender und chronischer Pankreatitis der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde 2012–2022
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Hauer Almuthe
Kohlmaier Benno
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Nach wie vor gibt es wenig einheitliche Literatur zum Management von Pankreatitis bei Kindern und Jugendlichen, die sich deutlich von einer Erkrankung im Erwachsenenalter unterscheidet, auch bzgl. Risikofaktoren, Ursachen und Behandlungen. Daher richtet diese Diplomarbeit besonderes Augenmerk auf das Management rezidivierender und chronischer Pankreatitis bei Kindern und Jugendlichen. Fragestellung: In erster Linie wurde im Rahmen einer retrospektiven Studie das Verhältnis von akuter (AP) zu akut rezidivierender (ARP) und chronischer Pankreatitis (CP) bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 0–18 Jahren ermittelt, die von Januar 2012 bis September 2022 an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz in Behandlung waren. Des Weiteren wurde das Management der Erkrankungen analysiert. Dazu wurden Parameter erhoben, die im Verlauf diagnostisch hinweisend oder beweisend für eine Pankreatitis sind. Methoden: Eine Datenanalyse nach ICD-Kodierung wurde durchgeführt, bei der die endgültig formulierte Diagnose, Familienanamnese, Geschlecht, Symptome, Anzahl der Episoden, serologische Labordiagnostik, Stuhldiagnostik, Bildgebung, genetische Analyse inkl. Mutation und Therapie ausgewertet wurden. Die Zuweisung der Diagnosen AP, ARP und CP erfolgte anhand der INSPPIRE Kriterien. Mittels statistischer Verfahren wurden die Daten in Form von Tabellen und Diagrammen grafisch aufgearbeitet und dargestellt. Ergebnisse rezenter internationaler Publikationen sollen die Erkenntnisse aus diesen Daten ergänzen und auch als Vergleich dienen. So soll diese Zusammenfassung das Management rezidivierender und chronischer Pankreatitis bei Kindern und Jugendlichen umfassend darstellen. Ergebnisse: Im Rahmen der Fall-Evaluierung wurden 118 von initial 280 Fällen aufgrund fehlender Einschlusskriterien exkludiert. Die verbliebenen 162 Fälle konnten 125 PatientInnen zugeordnet werden, wobei die Geschlechtsverteilung mit weiblich zu männlich (58:67) ausgewogen war. 98 PatientInnen hatten eine AP, 26 ARP und eine/r PatientIn CP. Häufigste Symptome waren Bauchschmerzen (n=72), gefolgt von Erbrechen (n=35), Fieber (n=29), Übelkeit (n=27) und Diarrhoe (n=24). Die initiale Diagnostik war breit gefächert und u.U. sehr weitreichend, die Diagnostik im Follow-up fallspezifisch präzise. Bei 26 PatientInnen wurde eine genetische Analyse durchgeführt: bei sechs fand sich eine pathogene Variante des SPINK1-Gens, bei vier des CFTR-Gens, bei einer/m des PRSS1-Gens. Die Analyse der übrigen 16 PatientInnen fiel unauffällig aus. Eine symptomatische Therapie (Analgetika- und Flüssigkeitsgabe) und diätetische Maßnahmen sind aus den Ergebnissen als vorrangige Therapie zu entnehmen. 30 von 98 AP- bzw. 8 von 64 ARP-Fällen wurden intensivmedizinisch behandelt.

© Med Uni Graz Impressum