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Gewählte Publikation:

Dorner, T.
The Magic Power of Exercise - Let’s Get Mobilized: Ausmaß des Benefits auf die Hirngesundheit durch einen aktiven Lebensstil
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 70 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Fazekas Christian
Singer Georg
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Regelmäßige sportliche Aktivität ist für die Einen nicht wegzudenken, für die Anderen unvorstellbar. Diese unterschiedlichen Denkweisen haben einen größeren Effekt auf die Gesundheit einer Person, als mancher zu glauben vermag. Mit der prospektiven Pilotstudie “The Magic Power of Exercise – Let’s get mobilized!” soll daher gezeigt werden, welche Benefits ein aktiver Lebensstil mit sich bringt und welche gesundheitlichen Vorteile daraus entstehen. Methodik: Zu diesem Zweck wurden 102 Mitarbeiter*innen der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes) anhand ihres Lebensstils und der geplanten Intervention in 3 Gruppen eingeteilt und sowohl zu Beginn der Studie als auch nach 6 Monaten Intervention ausführlich sportmedizinisch untersucht. Zusätzlich absolvierten die Teilnehmer*innen zu beiden Zeitpunkten eine psychologische Testbatterie inklusive kognitiver Tests und es wurde ein Leber MRT durchgeführt. Gruppe I1 startete nach der Anfangsuntersuchung damit, den täglichen Arbeitsweg mit dem Rad zu absolvieren. Gruppe I2 trainierte nach einem individuellen Trainingsplan und Gruppe K führte den bisherigen, schon aktiven Lebensstil für 6 Monate fort. Ergebnisse: Die Baseline Daten zeigten, dass die zu Studienbeginn sportlich inaktiven Teilnehmer*innen (Gruppe I, 1+2 zusammengefasst) im Vergleich zur bereits sportlich aktiven Kontrollgruppe (Gruppe K) in diversen Untertests schlechter abschnitten. Vor allem die Ergebnisse der Psychosomatic Assessment Health Disc (PAHD) zeigten, dass die aktiven Teilnehmer*innen in den Punkten Körperliches Befinden (p<0,001), Sexualität (p=0,043), Psychisches Befinden (p=0,001), Schlaf (p<0,001) und Arbeits-/Leistungsfähigkeit (p=0,001) zufriedener waren, als die inaktiven Proband*innen. Weiters ergab sich auch aus den Daten der Angst- sowie Depressionsskala der Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS), dass die aktiven Studienteilnehmer*innen mit p=0,028 sowie p<0,001 signifikant geringere Scores aufwiesen als jene der sportlich inaktiven Interventionsgruppe. Die Auswertung der Brief Resilience Coping Scale (BRCS) zeigte zudem mehr Resilienz und bessere Problemlösungsstrategien (p=0,013) in Gruppe K. Auch die Daten des Psychosomatic Competence Inventory (PSCI) ergaben, dass die aktiven Proband*innen eine höhere psychosomatische Kompetenz aufwiesen, da sie in den Items körperbezogene Gesundheitskompetenz (p<0,001), Mentalisierung (p=0,002), körperbezogene kognitive Kongruenz (p<0,001), Stresserleben und Stressregulation (p<0,001) sowie Allgemeine Selbstregulation (p=0,032) bessere Werte zeigten. Nach dem 6-monatigen Interventionszeitraum waren die größten Veränderungen in den Daten der PAHD von Gruppe I2 nachzuweisen. Vor allem der Schlaf der Teilnehmer*innen schien von der sportlichen Aktivität zu profitieren, p=0,013. Auch der Summenscore dieses Tests steigerte sich signifikant, p=0,024, die Zufriedenheit stieg also im Allgemeinen. Die Ergebnisse der Depressionsskala sind zudem ebenfalls erwähnenswert, so fiel der Score in nur 6 Monaten im Median um einen Punkt. Fazit: Die Daten der vorliegenden Arbeit ermöglichen es, einen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und der Hirngesundheit zu erkennen. Die Hypothese, dass sportliche Personen in gewissen Lebensbereichen zufriedener sind und mehr Resilienz sowie psychosomatische Kompetenz aufweisen, lässt sich bestätigen. Neu eingeführte, individuell auf die körperlichen Voraussetzungen abgestimmte und unter Pulskontrolle durchgeführte Trainingsreize haben zudem einen besonders positiven Einfluss auf Schlaf, Zufriedenheit und Stimmung.

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