Gewählte Publikation:
Kleinschuster, L.
Auswirkungen von Sturzpräventionsmaßnahmen auf die Lebensqualität -
Update einer systematischen Übersichtsarbeit
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 95
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Lohrmann Christa
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Schoberer Daniela
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die demografische Entwicklung bewirkt einen immer größer werdenden Anteil an älteren Menschen. Frauen und Männer ab dem 60. Lebensjahr haben ein erhöhtes Risiko zu stürzen. Besonders in den Settings Krankenhaus und Langzeitpflegeeinrichtungen steigt das Risiko zu stürzen, beispielsweise aufgrund einer veränderten Umgebung oder einer Medikamentenanpassung. Neben physischen Konsequenzen und Verletzungen, kann ein Sturz auch Folgen auf die Lebensqualität haben. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Auswirkungen von Sturzpräventionsmaßnahmen auf die Lebensqualität darzustellen. Vaapio et al. haben diese Thematik in ihrer systematischen Übersichtsarbeit bereits 2008 bearbeitet. Ein Update der Ergebnisse wird durchgeführt, da es keine Aktualisierung der Arbeit gibt.
Methode: Im Juni 2023 wurden mittels einer systematischen Literaturrecherche randomisiert kontrollierte Studien in Datenbanken sowie mit einer Handsuche in Google Scholar und einer Durchsicht von Referenzlisten identifiziert. Die Studien, welche den zuvor definierten Ein- und Ausschlusskriterien entsprachen, wurden mit dem Bewertungstool Risk of Bias 2 auf ihre methodologische Qualität hin überprüft.
Ergebnisse: Insgesamt konnten elf randomisiert kontrollierte Studien eingeschlossen werden, acht neue und drei aus der systematischen Übersichtsarbeit von Vaapio et al. (2008). Die Ergebnisse wurden in zwei Hauptgruppen (Bewegungs- und Hilfsmittelorientierte Sturzpräventionsmaßnahmen) geclustert. Vier Studien zeigen eine nachweisliche Verbesserung der (gesundheitsbezogenen) Lebensqualität.
Diskussion: Die Ergebnisse belegen, dass nur wenige Studien Lebensqualität als Outcome von Sturzpräventionsmaßnahmen messen und der Großteil Lebensqualität nur als sekundäres Outcome gemessen haben. Der Grund warum nur wenige Interventionen eine nachweisliche Verbesserung auf die (gesundheitsbezogene) Lebensqualität erzielt haben, war möglicherweise eine zu kleine Stichprobe. Weitere Forschung mit dem primären Fokus Lebensqualität, größeren Stichproben und längeren Nachbeobachtungszeiträumen sind nötig, um evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für die Praxis zu geben.