Gewählte Publikation:
Snieder, L.
Nicht invasive Pränataldiagnostik bei adipösen Schwangeren
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 74
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Petek Erwin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Übergewicht während der Schwangerschaft birgt erhebliche Gesundheitsrisiken sowohl für Schwangere als auch für ihre Nachkommen. Pränatale diagnostische Methoden der Humangenetik sind entscheidend, um das Wohlbefinden des Fötus zu beurteilen und mögliche genetische Abnormalitäten zu erkennen. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die Gültigkeit nicht invasiver pränataler Diagnostik bei übergewichtigen Schwangeren zu untersuchen.
Methoden: Eine umfassende Literaturrecherche wurde unter Verwendung der Datenbanken PubMed und Cochrane Library durchgeführt. Insgesamt wurden 509 Arbeiten identifiziert, von denen nach sorgfältiger Durchsicht 66 relevante Studien in die Analyse Eingang fanden. Die Ergebnisse wurden zusammengefasst, um die Zuverlässigkeit der diagnostischen Methoden bei übergewichtigen Schwangeren beurteilen zu können.
Ergebnisse: Es wurden keine Studien gefunden, in denen es speziell um die Gültigkeit biochemischer Diagnostik ging, womit eine Lücke in der vorhandenen Literatur aufgezeigt wurde. Die Analyse der verfügbaren Studien lieferte wertvolle Erkenntnisse zur Leistungsfähigkeit von nicht invasiver Pränataldiagnostik (NIPT) und von sonografischen Untersuchungen bei übergewichtigen Schwangeren.
Diskussion: Im Hinblick auf die Sonografie zeigten die Ergebnisse für übergewichtige Schwangere eine verringerte Bildqualität, Herausforderungen bei der Bestimmung des Gestationsalters und widersprüchliche Befunde hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Aneuploidiescreeningtests. Die fetale Biometrie und die Gewichtsschätzung wurden durch den mütterlichen BMI nicht signifikant beeinflusst. Bei Mehrlingsschwangerschaften verhinderte die begrenzte Evidenz abschließende Schlussfolgerungen. In Bezug auf NIPT zeigten die Ergebnisse, dass die fetale Fraktion abnimmt und die Rate der No-Call-Ergebnisse mit zunehmendem mütterlichen BMI steigt. Darüber hinaus besteht Evidenz für die Überlegenheit neuerer NIPT-Protokolle hinsichtlich Testleistung und besserer Ergebnisse für Schwangere aller BMI-Gruppen. Die Resultate wurden mit den Empfehlungen der deutschen Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften verglichen. Die Auswirkungen der Forschungsergebnisse wurden im Zusammenhang mit den bestehenden Richtlinien untersucht.