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Gewählte Publikation:

Rampler, H.
Ballaststoffe – eine Literaturübersicht
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Amrein Karin
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die menschliche Ernährung verändert sich innerhalb der letzten Jahrzehnte deutlich, in hohem Maße bedingt durch die Industrialisierung. Während der Konsum von ultraprozessierter Nahrung zunimmt, sinkt der Verzehr ballaststoffreicher Ernährung stetig – der Großteil der Menschen nimmt zu wenig Ballaststoffe zu sich. Seit dem Ende der 1960er Jahre wird der positive Effekt von Ballaststoffen in der Ernährung hinsichtlich der Prävention von sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ wie Diabetes mellitus, Adipositas und Herzkreislauferkrankungen diskutiert, viele Vorteile einer ballaststoffreichen Ernährung konnten bis dato wissenschaftlich belegt werden. Zielsetzung: Ziel dieser Arbeit ist es, den aktuellen Forschungsstand hinsichtlich der Zusammenhänge von ballaststoffreicher Ernährung und unterschiedlichen gesundheitlichen Aspekten wie Mortalität, Mikrobiom, Herzkreislauferkrankungen, Adipositas und ausgewählten Krebserkrankungen überblicksmäßig darzustellen. Methoden: Als Methode wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed und Google Scholar gewählt. Resultate: Zu diesen Thematiken findet man eine große Anzahl an Studien. Durch einen verstärkten Konsum von Ballaststoffen in der Nahrung konnte eine Reduktion der Gesamtmortalität festgestellt werden. Ballaststoffe beeinflussen das Darmmikrobiom und bewirken Veränderungen in der Bakterienanzahl und -vielfalt. Ballaststoffe senken das Risiko an Herzkreislauferkrankungen zu erkranken, in dem sie vor allem Risikofaktoren wie Hypertonie und Hypercholesterinämie positiv beeinflussen und vorteilhaft als Zusatz zu einer medikamentösen Therapie wirken. Sie können bei der Gewichtsreduktion eine unterstützende Rolle spielen und Studien zeigen präventive Effekte von Ballaststoffen bezüglich der Entstehung von Adipositas. Ballaststoffe sind in der Lage die Glukose- und Insulinantwort zu verändern und wirken über verschiedene Mechanismen einerseits präventiv auf die Entstehung von Diabetes mellitus, andererseits zeigten sich durch ballaststoffreiche Ernährung auch positive Effekte bei Menschen mit Prädiabetes und Diabetes mellitus. Vor allem hinsichtlich der Karzinogenese von Tumoren des Gastrointestinaltrakts, wie Ösophaguskarzinom, Magenkarzinom und kolorektales Karzinom, scheinen Ballaststoffe schützend zu wirken. Verschiedene Studien zeigen auch eine antikarzinogene Wirkung gegenüber anderen Tumoren wie beispielsweise dem Mammakarzinom. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Studienlage zeigt, dass eine verstärkte Aufnahme von Ballaststoffen in den verschiedensten Hinsichten die menschliche Gesundheit fördert. Mit einer Mischung der verschiedenen Ballaststoffquellen erreicht man aufgrund ihrer unterschiedlichen Eigenschaften den größten Benefit. Eine Erhöhung der Ballaststoffzufuhr in der Bevölkerung sollte daher angestrebt und gefördert werden.

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