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Gewählte Publikation:

Schichl, L.
Inzidenz von Postoperativem Delir auf der kardiochirurgischen Intensivstation der Medizinischen Universität Graz, Eine Retrospektive Datenanalyse im Zeitraum von Jänner 2019 bis Dezember 2019
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 74 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Bornemann-Cimenti Helmar
Klivinyi Christoph
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund und Fragestellung Das postoperative Delirium ist eine häufige und mitunter schwerwiegende Kompli-kation bei schwerer Erkrankung oder nach Operationen. Die Erfassung erfolgt im klinischen Alltag mit Scores wie der Intensive Care Delirium Checklist (ICDSC) oder der Confusion Assessement Method for Intensive Care Unit (CAM-ICU). Es erfolgt routinemäßig die Erhebung des Delirs, eine statistische Auswertung der jährlichen Inzidenzen wird an den herzchirurgischen Intensivstationen des LKH-Universitätsklinikums Graz nicht durchgeführt. Ziel dieser Arbeit ist es, die Inzidenz des postoperativen Delirs auf einer der beiden kardiochirurgischen Intensivstatio-nen der Medizinischen Universität Graz zu erheben und mit Outcome-Parametern und Risikofaktoren in Korrelation zu setzen. Material und Methoden In einer retrospektiven Datenanalyse wurden die Daten von Patient*innen der Herz-Transplant Intensivstation C aus dem Jahr 2019 ausgewertet, um für dieses Jahr die Inzidenz von POD bei herzchirurgischen Patient*innen zu untersuchen. In die Analyse wurden nur Patient*innen mit einer Verweildauer von mehr als 24 Stunden eingeschlossen, da nur hier die Erfassung von POD korrekt erfolgte. Letztendlich wurden somit 280 Patient*innen zur statistischen Analyse herangezogen und 57 Patient*innen ausgeschlossen. Die Erfassung des Delirs erfolgte mittels ICDSC. Die untersuchten Outcome-Parameter und Risikofaktoren waren ICU-Aufenthalt (Length of Stay (LOS) in Tagen), Delirtage, Alter, Geschlecht, Nikotinkonsum, Al-koholanamnese, Hämoglobin (präoperativ), CRP (präoperativ), Herz-Lungen-Maschine Zeit, Beatmungstage. Ergebnisse Bei 80 (28,6%) Patient*innen lag ein POD mit einer durchschnittlichen Dauer von 1,04 Tagen (SD 2,78 MED:0) und einer maximalen Dauer von 24 Tagen vor. Es zeigte sich ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem Vorliegen eines Delirs und der LOS (p<0,001), den Beatmungstagen (p<0,001), dem präope-rativen Hämoglobin (p<0,001) sowie dem CRP (p=0,002). Für die folgenden Risiko-faktoren konnte kein signifikanter Zusammenhang nachgewiesen werden: HLM-Zeit in Minuten (p=0,301), Alter (p=0,209), Nikotinkonsum (p=0,345). Schlussfolgerung Die ermittelte Inzidenz für das Jahr 2019 zeigte sich im Literaturvergleich niedrig. Die evaluierten Risikofaktoren können in Zukunft bei der Risikostratifizierung be-rücksichtigt werden.

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