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Gewählte Publikation:

Koppler, S.
Relevanz des Speicheldrüsenultraschalls beim Sjögren-Syndrom
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 63 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Bosch Philipp
Stradner Martin Helmut
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Das primäre Sjögren-Syndrom (pSS) ist eine Autoimmunerkrankung aus dem Formenkreis der Kollagenosen. Auf der Suche nach zusätzlichen Methoden zur Feststellung der Krankheitsaktivität stellt die Speicheldrüsenultraschalluntersuchung eine vielversprechende Option dar. Das Ziel dieser prospektiven Studie ist die Betrachtung des Zusammenhangs zwischen den Ergebnissen der Speicheldrüsensonographie und objektiven (i.e.L. EULAR Sjoegren Syndrome Disease Activity Index, ESSDAI) und subjektiven Parametern der Krankheitsaktivität sowie der Lebensqualität. Methoden An 43 PatientInnen mit pSS wurden bilateral Ultraschallmessungen an Glandula Parotis und Glandula Submandibualris durchgeführt. Anschließend erfolgte, unter Verwendung des Hocevar-, modifizierten DeVita- und Outcome Measures in Rheumatology (OMERACT-) Ultraschallscores, eine Graduierung der so dargestellten Drüsen. Demographische und Laborparameter, sowie ESSDAI, EULAR Sjogren’s Syndrome Patient Reported Index (ESSPRI) und Primary Sjögren's Syndrome Quality of Life Questionnaire (PSSQoL) wurden erhoben. Unterschiede zwischen diesen Variablen und den Ultraschallscores wurden mittels ANOVA bzw. Korrelationsanalyse festegstellt. Ergebnisse Es konnte ein positiver Zusammenhang zwischen dem ESSDAI (Krankheitsaktivität) und allen verwendeten Ultraschallscores festgestellt werden. So zeigte sich, dass PatientInnen mit einem OMERACT - Score von 1 niedrigere ESSDAI Werte (0,85 ± 1,345, p<,001) als PatientInnen mit einem OMERACT - Score von 2 (3,48 ± 3,383), p=0,178) bzw. 3 (3,85 ± 1,464, p=0,002) haben. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass PatientInnen mit einem modifizierten DeVita - Score von 3 höhere ESSDAI Werte (4,5 ± 3,53) hatten als PatientInnen mit einem modifizierten DeVita - Score von 1 (1,1 ± 1,66), p=0,04). Mit dem Hocevar Score konnte eine moderate Korrelation zum ESSDAI (ρ=,241; p<,001) gefunden werden. Subjektive Variablen (ESSPRI, PSSQoL), sowie Laborparamter (CRP, BSG, freie Leichtketten, Ro/La Antikörper) zeigten hingegen keine einheitlichen Assoziationen mit den Ergebnissen der Speicheldrüsenultraschalluntersuchung. Konklusion Es konnte gezeigt werden, dass alle drei untersuchten Scores zur sonographischen Evaluierung der Speicheldrüsen bei pSS mit der Krankheitsaktivität gemessen anhand ESSDAI assoziiert sind. Die Diskrepanz der Ergebnisse der Ultraschalluntersuchung mit der subjektiven Einschätzung spiegelt die Erkenntnis früherer Studien wider, dass objektivierbare Krankheitsaktivität und subjektive Einschätzung der PatientInnen oftmals divergieren.

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