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Selected Publication:

Gross, I.
Die Bedeutung des Late Gadolinium Enhancement (LGE) in der kardialen Bildgebung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 124 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Schoellnast Helmut
Talakic Emina
Altmetrics:

Abstract:
Mithilfe des Late Gadolinium Enhancements (LGE) können sehr gut Pathologien mit Vergrößerung des extrazellulären Raums bzw. einem verzögerten „Wash-In“ und „Wash-Out“ des Kontrastmittels sichtbar gemacht werden. Es können somit Myokardnarben bzw. -fibrosen und akut untergegangenes Myokardgewebe vom „gesunden“ Myokard unterschieden werden. Der Nachweis, die Lokalisation bzw. das Muster und das Ausmaß des LGEs liefern wichtige Informationen für die Diagnostik und Prognose verschiedener kardialer Erkrankungen. LGE hat eine wichtige diagnostische Bedeutung bei der nicht-invasiven Diagnose von Myokarditis als Teil der Lake Louise Kriterien. Weiters können durch unterschiedliche Verteilungsmuster bei Patient*innen mit einer unklaren Herzinsuffizienz, eines akuten Myokardinfarkts ohne akute Obstruktion in der Koronarangiografie und im Rahmen der Abklärung von Kardiomyopathien wichtige differenzialdiagnostische Hinweise bzgl. der zugrundeliegenden Ätiologie gewonnen werden. Außerdem können aufgrund fehlender bzw. atypischer Symptomatik nicht erkannte Myokardinfarkte oder auch sehr kleine Myokardinfarkte, die in anderen bildgebenden Verfahren (z.B. SPECT) übersehen worden wären, sicher nachgewiesen werden. Die Beurteilung der Vitalität des Myokards anhand des transmuralen LGE-Ausmaßes kann Einfluss auf die weitere Therapie bei Patient*innen mit einer koronaren Herzkrankheit haben. Das Auftreten von LGE ist meist mit einer irreversiblen Myokardschädigung und dementsprechend mit einem schlechten klinischen Ergebnis verbunden. Insbesondere ist das Risiko für das Auftreten schwerer Herzrhythmusstörungen, einschließlich des plötzlichen Herztods, erhöht, wenn eine LGE festgestellt wird. So ist es möglich, Hochrisikopatient*innen zu identifizieren, die von einem Schrittmacher profitieren würden, um einen plötzlichen Herztod zu verhindern, oder die über einen längeren Zeitraum nachverfolgt werden sollten. Durch die Verwendung von quantitativen Mapping-Verfahren können manche der Limitationen des LGEs umgangen werden. So können sehr gut diffuse Prozesse dargestellt werden, wodurch eine bessere Sensitivität in der Diagnostik erreicht werden kann. Darüber hinaus können mit nativem T1-Mapping kardiale Pathologien ohne Kontrastmittel (KM) erkannt werden. Insbesondere die Kombination von Mapping und LGE kann bei Bedarf wichtige prognostische und diagnostische Informationen liefern.

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