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Simic, M.
Semiautomatische Vermessung von bereits vorhandenen CT-Datensätzen zur Ermittlung der dreidimensionalen Volumensänderung nach Sinusbodenaugmentation
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 63
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Lorenzoni Martin
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Vogl Susanne
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund:
Die Sinusbodenelavation ist eine geeignete Knochenaugmentationstechnik, um ausreichende Knochenhöhe für eine Implantatinsertion zu gewinnen. Die Bestimmung des Volumens von besagter Knochenaugmentationstechnik und die Bewertung von zeitabhängigen dimensionsverändernden Prozessen sind von wissenschaftlichem Interesse, jedoch mit konventionellen Messtechniken sehr zeitaufwendig. Das Ziel der Studie war es, eine neu entwickelte Software zu bewerten, die das Volumen der augmentierten Kieferhöhle automatisch anhand von Daten aus dem Computertomographen (CT) oder der digitalen Volumentomographie (DVT) errechnet.
Zielsetzung/Hypothese:
Auch in der augmentierten Kieferhöhle kommt es im Laufe der Zeit zum Bone Remodeling. Das Ziel der Studie ist es, das Ausmaß der volumetrischen Veränderung innerhalb der augmentierten Kieferhöhle zu ermitteln. Es wird eine Verringerung des Volumens über die Zeit aufgrund von Resorption angenommen.
Material und Methoden:
Diese retrospektive Studie befasst sich mit der Auswertung von Augmentationsvolumina nach zweizeitigem Sinuslift. In die Studie wurden insgesamt 24 PatientInnen mit 28 Sinuslifts aufgenommen. Die Sinuslift-Volumina wurden zweimal berechnet: unmittelbar nach der Operation und nach einer Einheilphase von 5 bis 7 Monaten. Das Sinuslift-Volumen wurde somit postoperativ und nach der Heilungsphase präimplantologisch verglichen. Ein semi-automatisches Messprogramm wurde verwendet, um das augmentierte Volumen zu bestim-men. Das Programm wurde im Rahmen einer Masterarbeit an der Technischen Universität Graz entwickelt. Zwei DVT- (Planmeca Promax 3D Max mit ProTouch, Planmeca OY, Hel-sinki, Finnland) oder CT- (Somatom plus 4 CT-Scanner, Siemens AG, Bensheim, Deutsch-land) Datensätze, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst wurden, sind überlagert worden, Augmentationsgrenzen eingezeichnet und ihre Volumina semi-automatisch evaluiert. Das Ausmaß der Volumenänderung wurde in Millilitern berechnet. Alle Messungen sind ein zweites Mal durchgeführt worden, um die Zuverlässigkeit innerhalb desselben Untersuchers mittels ICC zu bewerten.
Ergebnisse:
Das durchschnittliche Volumen externer Sinusbodenelavationen beträgt in den 28 gemessenen Fällen 3,1 Milliliter (min.: 1,51 ml, max.: 5,67 ml). Der Unterschied zwischen dem kleinsten und dem größten Volumen beträgt 4,16 ml. Das durchschnittliche Volumen des Augmentats beträgt, nach einer Einheilphase von 5 bis 7 Monaten, 2,8 Milliliter (min.: 1,36 ml, max.: 5,18 ml). Die durchschnittliche Volumendifferenz zwischen der Operation und dem eingeheilten Augmentat beträgt 0,27 ml oder 9,2 % Volumen-Schrumpfung. Die Höhe der volumetrischen Reduktion liegt zwischen 0 ml und 0,86 ml. Die Ergebnisse jeder Messung wurden ein zweites Mal vom selben Untersucher wiederholt. Die durchschnittliche Differenz zwischen beiden Durchgängen beträgt unter 0,03 ml und die durchschnittliche Messdauer beträgt 11 Minuten und 6 Sekunden.
Schlussfolgerung und klinische Implikationen:
Die in dieser Studie untersuchten Sinusbodenaugmentationen zeigen über einen Zeitraum von 5-7 Monaten ein sehr stabiles Volumen. Es ist davon auszugehen, dass ein ausreichendes Knochenlager zur Implantatinsertion vorgefunden wird. Größere randomisierte, klinisch prospektive Studien sind erforderlich, um Vergleiche zwischen verschiedenen Knochenersatzmaterialien in Sinusbodenaugmentationen zu ziehen. Die vorgestellte Methode ist jedoch zuverlässig, besitzt eine hohe intraexaminer reliability und ist zudem zeitsparend.