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Fegerl, A.
Photodyname Therapie (PDT) im Rahmen der palliativen Therapie von Ösophaguskarzinomen im distalen Drittel - Retrospektive Analyse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 58
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Smolle-Juettner Freyja-Maria
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Einleitung:
Das Ösophaguskarzinom wird in 2/3 der Fälle erst in einem nicht-resektablen Stadium erkannt. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt bei diesem Karzinom nicht ganz 25%.
Zur potentiellen Lebensverlängerung der vielen PatientInnen, die unter palliativer Intention therapiert werden müssen, stehen verschiedene Therapien und Interventionen zur Verfügung. Eine relativ wenig genutzte Option ist die photodyname Therapie (PDT). Der Einfluss der PDT und anderer Methoden der Palliation auf die Überlebenszeit von ÖsophaguskarzinompatientInnen, wird in dieser retrospektiven Analyse thematisiert.
Material und Methoden:
Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurden 44 PatientInnen der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie und Hyperbare Chirurgie der Medizinischen Universität Graz mit einem Ösophaguskarzinom im distalen Drittel und initial palliativem Setting zwischen 08/2016 und 02/2023 analysiert. Die Hauptzielgröße war die Überlebenszeit. Als Nebenzielgrößen wurden biometrische Daten, Risikofaktoren, tumorspezifische Parameter, Laborparameter, therapieassoziierte Daten und Komplikationen definiert. Die pseudonymisierten Daten wurden mittels STATA 18 statistisch ausgewertet.
Ergebnisse:
90,91% des Kollektivs waren männlich und nur 9,09% weiblich. Das Alter lag zwischen 31 und 89 Jahren (Mittelwert: 67 Jahre; Standardabweichung: +/-11,5).
Die 18-Monate-Überlebensrate des Gesamtkollektivs lag bei knapp 50%. Das Adenokarzinom als Subtyp war mit signifikant längerem Überleben verbunden als der plattenepitheliale Subtyp.
Hohe, relative Lymphozytenzahl in % im Initiallabor, sowie ein niedriger Glasgow Prognostic Score hatten einen positiven Einfluss auf die Überlebenszeit.
Auch Chemo- bzw. Immuntherapie, sowie Interventionen wie Bougierung und Port-a-cath-Implantation waren mit signifikantem Überlebensvorteil verbunden.
Einen hoch signifikanten, positiven Einfluss auf die Überlebenszeit hatte die photodyname Therapie, die fast bei der Hälfte der PatientInnen (47,73%) eingesetzt wurde, wobei die Anzahl der Sitzungen zwischen einer (bei 36,36%), zwei (bei 9,09%) bzw. vier (bei 2,27%) variierte.
Nicht nur in uni- sondern auch in multivariabler Analyse blieb der signifikante Überlebensvorteil nach PDT bestehen.
Conclusio:
In palliativen Behandlungen von Ösophaguskarzinomen führte die photodyname Therapie im untersuchten Kollektiv sowohl in der uni-, als auch in der multivariablen Analyse zu einem statistisch signifikanten Überlebensvorteil.