Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Mikus, T.
Evaluierung des renalen Outcomes nach Schwangerschaft bei Patientinnen mit vorbestehender Nierenerkrankung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 95 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Artinger Katharina
Eller Kathrin
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Eine Schwangerschaft geht mit zahlreichen physiologischen sowie pathophysiologischen Veränderungen einher. Mit 3,3-6% stellen Schwangere mit vorbestehender Nierenerkrankung eine nicht zu vernachlässigende Patientinnengruppe dar. Da sie als Risikoschwangerschaften gelten, muss ihnen besondere Beachtung geschenkt werden, wenngleich die Datenlage, in Bezug auf das renale Outcome, unzureichend ist. Methodik: Im Rahmen einer retrospektiven, monozentrischen Analyse wurden relevante Daten im Zeitraum von 1997-2021 aus „openMEDOCS“ jeweils über den Zeitraum der Schwangerschaft sowie einer Nachbeobachtungsperiode von zwei Jahren erhoben. Neben einer deskriptiven Analyse der Daten erfolgte die testende Statistik basierend auf der Ausgangsnierenfunktion und der renalen Grunderkrankung in Hinblick auf die Entwicklung der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) und der Protein-Kreatinin-Ratio (PCR). Ergebnisse: Es wurden Daten von 180 Schwangerschaften bei 128 Frauen mit vorbestehender Nierenerkrankung erhoben. In dieser Studienpopulation zeigte sich gegenüber den Ausgangswerten bis zwei Jahre postpartum ein Verlust der eGFR. Dieser fiel umso deutlicher aus, je schlechter die Nierenfunktion präkonzeptionell war. Die Nierenfunktion in Patientinnen mit Podozytopathie zeigte sich, unabhängig der präkonzeptionellen Nierenfunktion und Albuminurie, stabil. In Patientinnen mit Grunderkrankung des nephritischen Formenkreises war die Entwicklung der eGFR maßgeblich von der Albuminurie zu Beginn der Schwangerschaft abhängig. Unabhängig von Nierenfunktion und Albuminurie vor der Schwangerschaft zeigte sich der deutlichste eGFR-Verlust bei Frauen mit genetischer Grunderkrankung und Nierentransplantation, wobei Letztere zugleich im Vergleich die schlechteste Ausgangslage hatten. Es fand sich peripartal ein Anstieg der Proteinurie, welcher sich bis zum Ende des Follow-Up nahezu vollständig erholte. Patientinnen mit nephritischer Grunderkrankung und Nierentransplantation zeigten ebenso im Langzeitverlauf erhöhte Werte. Schlussfolgerung: Nach einer Schwangerschaft bei vorbestehender Nierenerkrankung zeigte sich, gemessen an der eGFR, eine Verschlechterung der Nierenfunktion im Langzeitverlauf. Deren Ausprägung ist abhängig von der renalen Grunderkrankung und dem Grad der Nierenfunktionseinschränkung sowie der Albuminurie zu Beginn der Schwangerschaft.

© Med Uni Graz Impressum