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Gewählte Publikation:

Tahhan, J.
Infant Respiratory Distress Syndrome - einst und jetzt
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 90 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kerbl Reinhold
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Rate an Frühgeburten ist in den letzten Jahren gestiegen. Eine häufige und ernste Komplikation der Frühgeborenen stellt das Infant Respiratory Distress Syndrome dar, das ein Atemversagen als Folge eines Surfactant-Mangels beschreibt. Prävention, Diagnostik und Therapie sind daher für das Outcome sehr entscheidend und lebensrettend. Nach wie vor wurde kein anderes Medikament dermaßen gezielt und speziell für eine Erkrankung entwickelt wie Surfactant. Mit der Einführung des Surfactants begann ein großer Durchbruch in der Therapie des IRDS, welcher sich über die Jahrzehnte stetig deutlichen Verbesserungen unterzogen hat. Zielsetzung: Ziel dieser Diplomarbeit ist es diese Fortschritte von der Vergangenheit bis heute in den Diagnostikmethoden sowie Therapieverfahren darzustellen und auch auf präventive Maßnahmen einzugehen. Die heutigen Therapieverfahren (INSURE, LISA) werden einander gegenübergestellt, vergleichend analysiert und die unterschiedlichen Standpunkte der Autor*innen diskutiert. Die Fragestellung setzt sich damit auseinander, welche Methode der Diagnostik zu einer genauen, schnellen Diagnose und welche Therapiemethoden zu einer besseren Prognose führt. Material und Methoden: Bei der vorliegenden Diplomarbeit handelt es sich um einen Literaturreview. Die spezifische Literaturrecherche basiert zum größten Teil aus wissenschaftlichen Studien, Metaanalysen und Reviews der Meta-Datenbank der US National Library for Medicine über die Internetplattform PubMed.gov und der Suchmaschine Google Scholar. Weiters wurden Leitlinien sowie Fachbücher herangezogen. Anhand der Leitlinien der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und der European Consensus Guidelines werden die derzeitige Vorgehensweise sowie Empfehlungen bei drohendender Frühgeburt und Atemnotsyndrom geschildert. Resultate: In den 1970er Jahren umfasste das Therapiekonzept aufgrund noch nicht bekannter gezielter Therapie die Sauerstoffgabe, die Korrektur des Säure-Basen-Haushalts, und Allgemeinmaßnahmen wie ausreichende Wärme, Ernährung und Asepsis. Mit der Entdeckung des Surfactants entstanden vorerst aus der Standardmethode (Intubation, Surfactant-Gabe und mechanische Beatmung) zwei dominierende Methoden (INSURE und LISA) mit dem Ziel die Invasivität zu minimieren. Beide Methoden erwiesen sich in Studien als sicher und effektiv, wobei die Wahl der Methode abhängig vom Zentrum und von der Erfahrung des*der jeweiligen Arztes*Ärztin erfolgt. Schlussfolgerung: Nach Surfactant-Einführung und mit neuen Methoden der Verabreichung (LISA) konnte die Mortalität von 50 % – 70 % in den 1970er Jahren auf unter 10 % gesenkt werden. Die Häufigkeit der BPD blieb aufgrund einer verbesserten Überlebensrate extrem Frühgeborener über die letzten 20 Jahre nahezu unverändert mit einer Inzidenz zwischen 32 % und 45%.

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