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Ravn, V.
Vitamin-D Konzentrationen während der Schwangerschaft und deren Einfluss auf die neonatologische Insulinproduktion – Vergleich zwischen Frauen mit oder ohne Polyzystischem-Ovar-Syndrom (PCOS)
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 69 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Hochstätter Rüdiger
Kollmann Martina
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Fragestellung: Studien zeigten, dass Frauen mit einem Polyzystischen Ovar-Syndrom (PCOS) häufiger niedrigere Vitamin D-Werte aufweisen als Frauen ohne PCOS. Ein Vitamin D-Mangel kann auf den Verlauf der Schwangerschaft einen negativen Einfluss haben. Weiters entwickeln PCOS-Patientinnen öfter einen Gestationsdiabetes als Frauen ohne PCOS. In dieser Studie soll untersucht werden, ob der Vitamin D-Spiegel das Auftreten von Gestosen und anderen Schwangerschaftskomplikationen beeinflusst und insbesondere, ob es eine Assoziation mit den Stoffwechselmarkern Insulin und C-Peptid gibt. Methodik: Bei dieser Studie handelt es sich um eine retrospektive Studie. Insgesamt wurden 433 Patientinnen im Alter von 18 bis 44 Jahren in die Studie eingeschlossen. Davon waren 354 Frauen ohne PCOS und 79 mit PCOS, welches anhand der Rotterdam-Kriterien (ESHRE/ASRM 2003) diagnostiziert wurde. Die Behandlungen erfolgten von Oktober 2011 bis Februar 2016 an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Graz. Die maternalen Vitamin D-Werte (Serumkonzentrationen von 7,3 ng/mL bis 68,2 ng/mL) wurden im Verlauf der Schwangerschaft und bei der Geburt erhoben und die fetalen Konzentrationen (6,2 ng/mL bis 78,3 ng/mL) wurden unmittelbar nach der Geburt aus der Nabelschnur entnommen. Dies gilt auch für die Marker des Stoffwechsels. Ergebnisse: In unserem Kollektiv konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen PCOS und den 25(OH)D-Serumkonzentrationen gezeigt werden. Mütterliche und kindliche 25(OH)D-Werte zeigen eine starke Korrelation (p=0,023 und p=0,032). Weiters korrelieren die Parameter PCOS und Schwangerschaftskomplikationen (p=0,009). Ebenso konnte ein deutlicher Zusammenhang der maternalen und neonatalen Insulin- und C-Peptid-Werte in der gesamten Kohorte gezeigt werden (p<0,001). Der Vitamin D-Spiegel hatte in unserem Kollektiv keinen Einfluss auf die beiden Stoffwechselparameter, weder in der PCOS-Gruppe noch im Kontrollkollektiv. Schlussfolgerung: Die maternalen Insulinwerte korrelieren sowohl im PCOS-Kollektiv als auch in der Kontrollgruppe stark mit den neonatalen Insulinkonzentrationen. Ein weiterer Zusammenhang besteht zwischen maternalen und neonatalen C-Peptid-Konzentrationen in beiden Gruppen. Die Schlussfolgerung unserer Studie lautet, dass der Vitamin D-Spiegel keinen Einfluss auf die Insulin- und C-Peptid-Werte hat. Diese Thematik muss jedoch in weiteren Studien genauer erforscht werden, weil Vitamin D-Mangel in der Schwangerschaft häufig ist und die Langzeitfolgen für betroffene Frauen noch unklar sind.

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