Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Ammerer, K.
Diabetoporosity, Ergebnisse einer Literatursuche und prospektiven Observationsstudie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 63 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Aberer Felix
Malle Oliver
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Typ 1 und Typ 2 Diabetes mellitus können als diabetische Spätkomplikation zu einer sekundären Osteoporose führen, was sich durch eine erhöhte Frakturrate äußert. Unterschiede im Frakturrisiko zwischen Typ 1 und Typ 2 Diabetes mellitus suggerieren, dass Knochen je nach Diabetesform unterschiedlich stark beeinträchtigt werden. Forschungsergebnisse der letzten Jahre konnten außerdem einen möglichen Vorteil der hochauflösenden peripheren quantitativen Computertomographie (HRpQCT), einem Messverfahren, das einen detaillierten Einblick in die Mikroarchitektur des Knochens ermöglicht, gegenüber der Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA), bei der Bestimmung des Frakturrisikos von Personen mit Diabetes mellitus feststellen. Ziel: Ziel dieser Studie war es, mittels HRpQCT und DXA einen direkten Vergleich zwischen Personen mit Typ 1 Diabetes mellitus und Personen mit Typ 2 Diabetes mellitus zu stellen, um mögliche Unterschiede in der Knochenmineraldichte, des Trabecular bone scores (TBS) und der Knochenmikroarchitektur zu ermitteln. Außerdem untersuchten wir die Auswirkung von Alter, BMI, HbA1c, Diabetesdauer, Geschlecht und dem Vorhandensein von diabetischen Spätkomplikationen auf die Messergebnisse der DXA und der HRpQCT. Methoden: In dieser prospektiven, monozentrischen Observationsstudie umfasste die Gesamtstichprobe 42 Personen mit Diabetes mellitus. Von ihnen hatten 25 Personen Typ 1 Diabetes mellitus und 17 Personen Typ 2 Diabetes mellitus. Die Rekrutierung erfolgte über das Graz Diabetes Registry for Biomarker Research im Zeitraum von Oktober 2020 bis Oktober 2022. Die Messwerte beider Gruppen wurden mittels DXA an der Lendenwirbelsäule, der Hüfte und dem Radius sowie Messungen mittels HRpQCT an der distalen Tibia und dem distalen Radius in beiden Gruppen durchgeführt und verglichen. Unterschiede in den Messergebnissen wurden anschließend mithilfe von SPSS auf statistische Signifikanz überprüft. Ergebnisse: Bei den Messergebnissen der DXA ergab sich nach Adjustierung hinsichtlich der Kovariablen Body-Mass-Index (BMI), HbA1c und Diabetesdauer kein statistisch signifikanter Unterschied in der Knochenmineraldichte (aBMD) des Radius, der Hüfte, der Lendenwirbelsäule sowie des TBS zwischen beiden Gruppen. Außerdem hatte das Vorhandensein von diabetischen Spätkomplikationen in beiden Gruppen keine Auswirkung auf die Messergebnisse der DXA. Bis auf den TBS korrelierten die DXA Messungen des Radius, der Lendenwirbelsäule und der Hüfte weder in der Typ 1 Diabetes mellitus Gruppe noch in der Typ 2 Diabetes mellitus Gruppe mit der Diabetesdauer, dem HbA1c Wert oder dem BMI. Die Messergebisse der HRpQCT zeigten ebenfalls keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen. Das Vorhandensein von diabetischen Spätkomplikationen hatte allerdings bei der Typ 2 Diabetes mellitus Gruppe eine um 47% höhere kortikale Porosität (Ct.Po) des Radius (p=0.022) und bei der Typ 1 Diabetes mellitus Gruppe einen höheren mittleren Abstand der Trabekel (Tb.Sp) der Tibia (0.72 vs. 0.85 p=0.041) zur Folge. Den Ergebnissen der DXA-Messungen entsprechend, korrelierten die Knochenparameter der HRpQCT von Tibia und Radius in beiden Gruppen nicht mit dem BMI, der Diabetesdauer oder dem HbA1c. Schlussfolgerung: Wir konnten in dieser Studie keine statistisch signifikanten Unterschiede in den Messergebnissen der DXA und der HRpQCT zwischen Typ 1 Diabetes mellitus und Typ 2 Diabetes mellitus feststellen. Dies steht im Widerspruch zu vorherigen Studien, welche bei Typ 2 Diabetes mellitus eine Alteration des kortikalen Knochens und bei Typ 1 Diabetes mellitus eine Alteration des trabekulären Knochenanteils beschreiben. Eine längere Krankheitsdauer und eine schlechtere Blutzuckereinstellung hatten zudem keinen Einfluss auf die Messergebnisse unserer Studie, wohingegen diabetische Spätkomplikationen bei Typ 2 Diabetes mellitus zu einer höheren kortikalen Porosität und bei Typ 1 Diabetes mellitus zu einem größeren Ab

© Med Uni Graz Impressum