Gewählte Publikation:
Gaertner, J.
Anwendung von Phytopharmaka bei Insomnie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 57
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Beubler Eckhard
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Lippe Irmgard Theresia
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Schlafstörungen sind in der Gesellschaft weit verbreitet und der subjektive Leidensdruck der Betroffenen ist oftmals groß. Eine Insomnie ist charakterisiert durch Ein- und Durchschlafstörungen sowie Beeinträchtigung der Schlafqualität und der Schlafdauer. Zur Einteilung stehen mehrere Klassifikationssysteme mit dazugehörigen Diagnosekriterien zur Verfügung. Die Diagnose wird ausschließlich anhand der Symptome gestellt. Therapeutisch wird die Kombination aus kognitiver Verhaltenstherapie und pharmakologischer Behandlung empfohlen. Geeignete Medikamente sind klassische Hypnotika, Antidepressiva, Antipsychotika, Antihistaminika und Phytopharmaka.
Material und Methoden: Im Zuge der Diplomarbeit wurde eine umfassende systematische Literaturrecherche durchgeführt. Für die Recherche wurden Datenbanken (u.a. PubMed, Google Scholar, ResearchGate), Fachbücher, Leitlinien und Websites verwendet. Schlagwörter waren u.a. „insomnia“, „sleep“, „herbs“, „herbal medicine“, „herbal treatment“, „complementary medicine“, „alternative medicine“, „valerian“, „hops“, „passionflower“, „cannabinoids“ und „melissa“.
Ergebnisse: Zur Therapie bei Insomnien werden verschiedene Phytopharmaka eingesetzt. In dieser Arbeit wird auf die Anwendung von Baldrian, Hopfen, Passionsblume, Cannabis und Melisse eingegangen. Wirkung, Pharmakodynamik, Darreichungsform, Dosierung, Nebenwirkungen und Risiken der einzelnen Drogen sind in den jeweiligen Unterkapiteln dargestellt. Alle Phytopharmaka mit Ausnahme von Cannabis vereinen ein günstiges Nebenwirkungsprofil.
Diskussion: Die Datenlage zur Anwendung von Phytopharmaka bei Insomnie zeigt sich stark heterogen. Die Wirkung von Baldrian und Cannabis ist am besten erforscht. Weitere, qualitativ hochwertige Studien in Bezug auf die Wirkungsmechanismen, Dosierungen, Nebenwirkungen und Interaktionspotentiale der einzelnen Drogen sind notwendig. In diesen sollte die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse anhand definierter Parameter im Vordergrund stehen.