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Kapic, M.
Phänotypische und genotypische Studien zur Antibiotikaresistenz der Escherichia coli - und Klebsiella spp. - Population in der Donau.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Universität Graz; 2023.
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Haas Doris
Zarfel Gernot
Altmetrics:

Abstract:
Die Entdeckung der Bekämpfung von bakteriellen Infektionskrankheiten stellte einen Durchbruch in der Medizin dar. Mithilfe von Antibiotika konnte die Sterblichkeitsrate gesenkt, Infektionskrankheiten behandelt und Operationen sicher durchgeführt werden. Jedoch nimmt mit dem steigernden Einsatz auch die Zahl der antibiotikaresistenten Bakterien stetig zu. Verstärkt wird diese Entwicklung durch den übermäßigen und falschen Einsatz von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin zu. In Rahmen dieser Diplomarbeit wurde das Resistenzverhalten von Fäkalkeimen Escherichia coli und Klebsiella spp. in der Umwelt beobachtet. Dabei wurden für diese Untersuchungen die Wasserproben aus der Donau, deren Probenahme im Sommer 2019 in Rahmen der Joint Danube Survey 4 (JDS4) Studie stattfand, herangezogen. Insgesamt wurden während der eigenen Studie 110 E. coli und 132 Klebsiella spp. Isolate aus unterschiedlichen Standorten mittels Agardiffusionsmethode auf ihr Resistenzverhalten untersucht. Dabei konnte man feststellen, dass bei E. coli 35,45 % der Isolate gegen eine oder zwei Antibiotikaklassen resistent waren und der Anteil an Wild-Typ Resistenzen bei 51,82 % lag. Jedoch war die Zahl, bezüglich der Wild-Typ Resistenz, bei Klebsiella spp. Isolaten mit 92,42 % deutlich höher. Die bei E. coli am häufigsten auftretenden Resistenzen waren gegen die Antibiotika Ampicillin, Tetracyclin, Amoxicillin mit Clavulansäure, Moxifloxacin und Ciprofloxacin. Bei Klebsiella spp. waren es die beiden Chinolon-Antibiotika Moxifloxacin und Ciprofloxacin. Im Allgemeinen konnte man feststellen, dass E. coli im Gegensatz zu Klebsiella spp. in der Umwelt mehr von der Antibiotikaresistenz betroffen war. Im Rahmen der eigenen Studie konnten zwei ESBL (Extended-Spectrum-Betalaktamasen) positive Isolate, die mittels der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) auf ESBL Gene (blaCTX-M1-Gruppe, blaCTX-M9-Gruppe, blaTEM und blaSHV) untersucht wurden, gefunden werden. Beim E. coli Isolat wurden die Gene für Betalactamasen aus der CTX-M und TEM-Familie gefunden, sowie bei Klebsiella spp. jene aus der SHV-Familie. Das JDS-Projekt ist noch nicht komplett abgeschlossen, da noch nicht alle Probeentnahmepunkte untersucht wurden. Vor allem bei Klebsiella spp. sollten noch mehr Isolate für aussagekräftigere Resultate gewonnen werden.

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