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Grabitzer, H.
Antibiotikaresistenz von Klebsiella spp. und E. coli aus Wasserproben der Donau im Vergleich.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Universität Graz; 2023.
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Haas Doris
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Zarfel Gernot
- Altmetrics:
- Abstract:
- Neben der stetigen Zunahme resistenter Bakterien in klinischem Umfeld ist auch ein vermehrtes Resistenzaufkommen in der Umwelt zu beobachten. Faktoren wie ein erhöhter Einsatz von Antibiotika als auch Antibiotikarückstände, die über Abwässer in die Umwelt gelangen, tragen zu dieser Problematik bei.
In der vorliegenden Arbeit wurden die Fäkalkeime (Enterobacteriaceae) E. coli und Klebsiella spp. aus Oberflächengewässer-Proben der Donau isoliert, charakterisiert und hinsichtlich ihres Resistenzverhaltens geprüft. Ziel war es, die Häufigkeit vorhandener Resistenzen, Multiresistenzen sowie Antibiotikaklassen-spezifischer Resistenzen festzustellen. Besonderes Augenmerk sollte hier auf dem Nachweis von ESBL (Extended-Spectrum-Betalaktamase) bildenden Isolaten liegen. Weiters sollte ein möglicher Zusammenhang zwischen jahreszeitlichen Veränderungen und dem Resistenzverhalten isolierter E. coli und Klebsiella spp. untersucht werden. Die Ergebnisse sind Teil der 2019 durchgeführten Joint Danube Survey 4 (JDS4). Innerhalb der 268 untersuchten E. coli Isolate konnten für 17,91% Multiresistenzen festgestellt werden. Bei den untersuchten 240 Klebsiella spp Isolaten betraf das Auftreten von Multiresistenzen 5,38%. Eine Resistenz gegen ein oder zwei Antibiotika trat bei 32,46% der E. coli und bei 12,92%der Klebsiella spp. Isolate auf. Die Häufigste spezifische Antibiotikaresistenz war bei 268 untersuchten E. coli mit 36,08% gegen Ampicillin gerichtet. Innerhalb der 240 Klebsiella spp. traten die häufigsten Resistenzen mit 9,17% gegen Moxifloxacin auf. Es konnten insgesamt zehn ESBL-produzierenden E. coli. aus 395 E. coli Isolaten sowie vier ESBL-bildende Klebsiella spp. aus insgesamt 354 Klebsiella spp. Isolaten phänotypisch nachgewiesen werden. Für sechs der E. coli und drei der Klebsiella spp. Isolate konnten die jeweiligen ESBL-Resistenzgene mittels PCR nachgewiesen und anschließend durch Sequenzierung identifiziert werden. Der Prüfung auf einen Zusammenhang zwischen jahreszeitlichen Veränderungen und Resistenzverhalten wurden 127 E. coli und 114 Klebsiella spp. unterzogen. Hierbei erfolgte ein Vergleich ungarischer Donau-Wasserproben der zwei Probennahme-Monate Oktober 2020 und Dezember 2020. Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen dem Resistenzverhalten von E. coli und Klebsiella spp. zwischen den beiden Monaten festgestellt werden.