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Gewählte Publikation:

Grill, A.
Nachweis von Escherichia coli in Biofilmen aus Oberflächengewässern.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Universität Graz; 2023.
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Haas Doris
Zarfel Gernot
Altmetrics:

Abstract:
Die Donau stellt einen besonderen Lebensraum für viele Organismen dar und steht im Fokus der Joint Danube Survey 4 (JDS4). Auf unterschiedlichen Oberflächen wie Sediment, Steine etc. können sich innerhalb kurzer Zeit Biofilme bilden. Der Biofilm ist natürlicher Lebensraum vieler Bakterien und besteht aus Mikroorganismenpopulationen. Viele Bakterienarten, insbesondere E. coli, weisen bereits Antibiotika Resistenzen auf. Das Ziel war, im Rahmen der JDS4 neue Forschungsergebnisse im Bereich der Antibiotika Resistenzen zu liefern. Es wurde untersucht, ob mehr resistente E. coli in Biofilmproben als in Wasserproben aus der Donau auftreten. Als weiteren Punkt sollten phänotypisch die Bakterien der Biofilme näher untersucht werden, sowie genotypisch auf mögliche ESBL-Bildner überprüft werden. Mittels kulturbasierter Methoden konnten E. coli im Biofilm isoliert und identifiziert werden. Im Weiteren wurden diese mit Hilfe des Agardiffusionstestes auf ihr Resistenzverhalten gegenüber Antibiotika geprüft. Die Ergebnisse zeigten bei den Isolaten aus Wasserproben eine Wildtyp-Resistenz von 56,47 %. 28,08 % waren gegen eine oder zwei der getesteten Antibiotikaklassen und 15,46 % gegen drei oder mehr Klassen (Multiresistenz) resistent. In den untersuchten Biofilmproben zeigten 58,91 % der E. coli Wildtyp-Resistenzen, 26,36 % waren resistent gegen eine oder zwei Antibiotikaklassen und 13,57 % wiesen eine Multiresistenz auf. Bei einzelnen Probenentnahmestellen ergaben sich wesentliche Unterschiede. In Wasser- als auch im Biofilmproben des Donauflusses wurden E. coli Bakterien mit Wildtypresistenzen und mindestens einer erworbenen Resistenz nachgewiesen. Der Unterschied der Antibiotika Resistenzen von Isolaten aus Wasser- und Biofilmproben war im Gesamtvergleich eher gering. Die einzelnen Probenentnahmestellen zeigten deutliche Unterschiede. Bei zwei Probenentnahmestellen traten mehr Resistenzen bei den Isolaten aus Wasserproben und bei drei Probenentnahmestellen mehr Resistenzen im Biofilm auf. Daher kann die Frage, in welchem Bereich die Resistenzlage ausgeprägter ist, nicht konkret beantwortet werden. Prinzipiell stellen resistente E. coli in der Donau keine Gefahr für den Menschen dar. Jedoch durch die Verwendung des Wassers, z.B. zur Bewässerung der Agrarflächen, können resistente E. coli über Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden und dort zu schwer behandelbaren Infektionen führen.

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