Gewählte Publikation:
Karitnig, R.
Eine retrospektive Analyse des distal-radialen Zugangs bei Herzkathetereingriffen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Harb Stefan
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von Lewinski Dirk
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die koronare Herzkrankheit stellt eine der häufigsten Todesursachen weltweit dar. Aufgrund eines gestörten Blutflusses kommt es zu einer Minderversorgung des Myokards, was klinisch von einer Angina Pektoris Symptomatik bis hin zu einer ischämischen Kardiomyopathie reichen kann. Eine
Revaskularisation stellt in diesem Fall die symptomatische und gelegentlich auch prognostisch relevante Therapie dar und kann entweder über eine Bypass-Operation chirurgisch, oder interventionell über eine perkutane Koronarangiographie erfolgen.
Seit Beginn dieses Jahrhunderts hat sich die perkutane interventionelle Therapie von Herzkrankheiten rasend weiterentwickelt. Die interventionellen Möglichkeiten reichen von der altbekannten Koronarangiographie
zur Darstellung der Herzkranzgefäße bis hin zum Ersatz von Herzklappen.
Der Fortschritt beschrankte sich in den letzten Jahren aber nicht nur auf die möglichen Interventionen, sondern auch die Zugänge in das arterielle Gefäßsystem haben sich über die Jahre verändert. Musste zu Beginn der Koronarangiographien gar ein Gefäß freigelegt werden, um vor allem aufgrund der großlumigen Katheter einen ausreichend großen Zugang zu
haben, so nahm mit geringer werdenden Durchmesser der Materialien auch der benötigte Gefäßdurchmesser ab, um in das Gefäßsystem zu kommen. Somit gelangte man von der Arteria femoralis immer mehr in Richtung der Arteria radialis. Der Grund für den Wechsel vom transfemoralen Zugang(TFA) hin zum transradialen Zugang (TRA) wurde mit der geringeren Rate an Komplikationen, wie zum Beispiel postinterventionellen Blutungen oder auch der früheren Mobilisation der Patientinnen und Patienten nach ¨
dem TRA Zugang, begründet. Der sogenannte transradiale Zugang hat sich längst als routinemäßiger Zugangsweg etabliert und ist seit 2013 auch von der European Society of Cardiology (ESC) empfohlener Zugang für eine Koronarangiographie. Eine Weiterentwicklung des TRA stellt nun der distal-radiale Zugang (DRA) dar.
In dieser Arbeit wurden sowohl die Vorteile als auch die Nachteile dieses Zugangs erläutert und anhand einer retrospektiven Datenanalyse von rund 650 Personen die Komplikationsrate dieser Methode erhoben. Die
studierte Kohorte beinhaltet unselektierte Patienten, die zur Herzkatheteruntersuchung beziehungsweise Koronarintervention zugewiesen wurden,
inklusive akutem Koronarsyndrom und sogar Fällen an denen im kardiogenen Schock eine Koronarintervention durchgeführt wurde. Diese zeigten eine durchschnittliche postinterventionelle klinische Aufenthaltsdauer von
vier Tagen.