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Teufel, I.
Vaginale Lasertherapie bei genitourinärem Syndrom der Menopause nach genitalen Karzinomen – eine Literaturübersicht
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Gold ehem Ulrich Daniela
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Trutnovsky Gerda
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- Abstract:
- Hintergrund: Das genitourinäre Syndrom der Menopause (GSM) betrifft nicht nur Frauen im postmenopausalen Alter, sondern kann auch prämenopausal im Rahmen einer Therapie gynäkologischer Karzinome, aufgrund eines Östrogenmangels nach Entfernung oder Schädigung der Ovarien oder bedingt durch Strahlentherapie, auftreten. Am häufigsten betroffen sind Frauen nach hormonsensitivem Mammakarzinom und antihormoneller Therapie, die Beschwerden treten jedoch auch nach anderen gynäkologischen Karzinomen auf. Die lokale Hormontherapie, der Goldstandard zur Behandlung des GSM, bedarf in dieser Gruppe von Patientinnen einer sorgfältigen Abwägung aller Vor- und Nachteile. Andere, symptomatische Therapieoptionen bringen zumeist nur eine vorübergehende oder unzufriedenstellende Linderung der Beschwerden. Vaginale Lasertherapie, bei der es durch Ablation der behandelten Schleimhautschichten zu einer Reepithelialiserung, Verbesserung der Vaskularisation und gesteigerten Kollagen- und Elastinsynthese kommt, scheint eine zusätzliche, wirksame und sichere Therapieoption zu sein. Die Datenlage ist für Patientinnen mit genitalen Karzinomen jedoch noch vergleichsweise gering. In dieser Diplomarbeit wird die derzeitige Studienlage der vaginalen Lasertherapie zur Behandlung des idiopathisch induzierten GSM bei Frauen nach Genitalkarzinomen übersichtlich zusammengefasst.
Material & Methoden: Es wurde eine ausführliche Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, APC Journal Club, Cochrane Library, Embase, MEDLINE und Google zum Thema durchgeführt. Außerdem wurde die digitale Bibliothek der Medizinischen Universität Graz nach Fachliteratur zu den jeweiligen Themen durchsucht.
Ergebnisse: Es wurden vier Arbeiten gefunden, die sich mit der Behandlung des GSM mittels vaginaler Lasertherapie bei Frauen nach genitalen Karzinomen beschäftigen. In allen Studien wurde ein CO2-Laser verwendet, womit je eine kleine Anzahl an für diese Arbeit relevanten Patientinnen in drei Sitzungen im Abstand von einem Monat behandelt wurden. Der Effekt der Behandlung wurde über eine Vielzahl verschiedener Parameter, welche sich teilweise stark unter den Publikationen unterscheiden, erhoben. Die maximale Beobachtungsdauer betrug sechs Monate nach der letzten Lasertherapie. Zwei der vier Studien führten die letzte Kontrolluntersuchung einen Monat nach der letzten Behandlung durch. In jeder Studie wurden positive Wirkungen der vaginalen Lasertherapie beschrieben, keine schilderte das Auftreten schwerer Nebenwirkungen.
Conclusio: Es sind weitere randomisierte kontrollierte Studien mit einer größeren Anzahl an Teilnehmerinnen, anderen Arten von Lasern und längeren Nachbeobachtungsintervallen notwendig, um für dieses Patientinnenkollektiv bezüglich Wirksamkeit, Dauer des positiven Effektes und Sicherheit der vaginalen Lasertherapie eine evidenzbasierte Aussage treffen zu können.