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Gewählte Publikation:

Lanner, V.
Einfluss der Covid-19-Pandemie auf die laborchemischen Parameter in der Schwangerschaft und postpartalen Phase
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Cervar-Zivkovic Mila
Kutllovci Hasani Kaltrina
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die ersten Studie zeigen bereits, dass das Covid-19-Virus den Verlauf der SS und die Laborwerte der schwangeren Patientinnen beeinflussen kann. Laut diesen beobachtet man, dass Patientinnen vermehrt Komplikationen in der SS und typische Veränderungen im Labor aufweisen. Material und Methoden: In dieser retrospektiven Studie wurden die Daten aller Pati-entinnen erfasst, die 2020 und 2021 auf der klinischen Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Graz entbunden und nachweislich eine Covid-19-Infektion durchgemacht haben. Anschließend wurde eine Kontrollgruppe mit Patientinnen aus dem Jahr 2018 mittels Matching im Verhältnis 1:2 erstellt. Die Laborparameter dieser zwei Gruppen wurden mittels t-Test für unabhängige Stichproben und Mann-Whitney-U-Test verglichen. Ergebnisse: Insgesamt gab es 89 Patientinnen mit einer nachgewiesenen Covid-19-Infektion in der Schwangerschaft. Von diesen wies die Hälfte (52,8%) einen asymptomatischen Verlauf während der Infektion auf. Die häufigsten Symptome waren Husten (12,4%) und Fieber (4,5%). In der SS kam es bei 23,3% der Patientinnen zu Komplikationen. Die häufigste Komplikation stellte der Gestationsdiabetes dar (8,1%). Zwei Patientinnen benötigten nach der Sectio eine ICU-Betreuung bei CoV-19 ARDS. Die Spontangeburt kam mit 66,3% am häufigsten vor, gefolgt von der sekundären Sectio mit (17,5%). 18,8% der Neugeborenen erblickten vor der 37.SSW das Licht der Welt. Beim Gruppenvergleich konnte man erhöhte Konzentrationen bei den Laborparametern CRP und aPTT und erniedrigte Konzentrationen von eosinophilen Granulozyten, Lymphozyten, Kalzium, Kalium, INR, Fibrinogen, Harnsäure und Gesamteiweiß in der Covid-19-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe beobachten. Diskussion: Die schwangeren Patientinnen weisen während der Infektion größtenteils asymptomatische Verläufe oder mildere Verläufe auf. Im Gegensatz zu anderen Studien ist die Spontangeburt der häufigste Geburtsmodus und nicht die Sectio. Die Ver-änderungen des Differentialblutbildes (eosinophile Granulozyten, Lymphozyten) und das CRP zeigen, dass das Immunsystem auf das Virus reagiert. Die erniedrigten Kon-zentrationen von Kalzium und Kalium zeigen, dass SARS-CoV-2 auch die Elektrolyte verändern kann. Weiteres deuten die Veränderungen von aPTT, INR und Fibrinogen daraufhin, dass das Virus das Gerinnungssystem beeinflussen kann.

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