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Gewählte Publikation:

Spaeth, J.
Assoziation zwischen Therapie-Regime und Outcome bei PatientInnen mit chronischer Herzinsuffizienz und reduzierter systolischer Funktion Analyse der RoC-HF Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Ablasser Klemens
Verheyen Nicolas Dominik
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Prävalenz der Herzinsuffizienz (HI) nimmt in unserer Gesellschaft stetig zu und ist bereits jetzt für einen bedeutenden Anteil der Krankenhausaufenthalte verantwortlich, weshalb die Möglichkeiten zur Behandlung immer weiter untersucht und verbessert werden. In der PARADIGM-HF-Studie konnte eine signifikante Reduktion von Tod aufgrund kardiovaskulärer Ereignisse und Hospitalisierungen aufgrund kardiovaskulärer Ereignisse nachgewiesen werden, wenn die PatientInnen mit einem Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor (ARNI) im Vergleich zur Standardtherapie mit Enalapril, einem Angiotensin-Coverting-Enzym-Inhibitor (ACE-I), behandelt wurden. Jedoch existieren bisher nur wenige Studien, die diese Ergebnisse mit Daten aus der echten Welt unterlegen. Methoden: Zwischen September 2016 und November 2018 wurden 205 PatientInnen mit Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) im Rahmen der Studie Risk-of-Comorbidities in heart failure (RoC-HF-Studie) rekrutiert. Die Kohorte wurde aufgrund der eingenommenen Medikation bei Inklusion in die Studie in eine No-ARNI-Gruppe (n = 146) und eine ARNI-Gruppe (n = 59) aufgeteilt. Ein primärer kombinierter Endpunkt aus überlebtem plötzlichem Herztod, Tod aufgrund kardiovaskulärer Ursachen und ungeplanter Hospitalisierung wegen kardiovaskulären Ereignissen wurde definiert, die durchschnittliche Nachverfolgungszeit betrug 44,1 Monate. Zusätzlich wurde eine Cox-Regressionsanalyse durchgeführt, um Prädiktoren für ein besseres Outcome zu identifizieren. Resultate: Der primäre Endpunkt trat bei 51 PatientInnen (34,9 %) in der No-ARNI-Gruppe und 18 PatientInnen (30,5 %) in der ARNI-Gruppe ein. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen diesen Gruppen (p = 0,545). In der durchgeführten multivariaten Cox-Regressionsanalyse, in welcher für beeinflussende Faktoren adjustiert wurde, zeigte sich jedoch für die Einnahme eines ARNI eine Hazard Ratio (HR) von 0,533 (95 % - Konfidenz-Intervall [KI] 0,294-0,969; p = 0,039) für das Auftreten des primären Endpunktes und somit ein signifikanter Überlebensvorteil. Eine Subanalyse nach Aufteilung der PatientInnen aufgrund ihrer linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) deutete an, dass die Therapie mit einem ARNI nur bei einer LVEF < 36% einen signifikanten Benefit brachte. Schlussfolgerung: In einer unselektierten Kohorte von PatientInnen mit HFrEF bracht es einen signifikanten Überlebensvorteil, wenn PatientInnen mit HFrEF mit einem ARNI statt einem ACE-I oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB) behandelt wurden. Dieses Ergebnis deutete an, dass die Ergebnisse aus der PARADIGM-HF-Studie auch auf die klinische Praxis übertragen werden könnten.

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