Gewählte Publikation:
Schulze-Bauer, H.
Der Effekt der „Low-Level-Light-Therapie“ auf Histamin induzierten Juckreiz bei gesunden Proband*innen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 58
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Bornemann-Cimenti Helmar
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Lang-Illievich Kordula
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Low-Level-Lichttherapie (LLLT), eine Methode der Photobiomodulation (PBMT), arbeitet mit einer Wellenlänge, die eine viel höhere Eindringtiefe als UV-Licht ermöglicht, und wird in der Literatur als nebenwirkungsfrei beschrieben. Eine Wirkung auf postoperative und chronische Schmerzen wurde bereits gezeigt. Chronischer Juckreiz ist in Analogie zu chronischem Schmerz ebenso häufig mit somatosensorischen Auffälligkeiten wie juckreizassoziierten Dysästhesien, mechanischer Alloknesie und Hyperknesie vergesellschaftet. Juckreizmodelle lassen sich in histamininduziert und nicht-histamininduziert unterscheiden. Bisher gab es noch keine strukturierte Untersuchung über die antipruretische Wirkung von LLLT, ebenso offen ist, inwieweit der Juckreiz auslösende Mechanismus einen Einfluss auf die suszipierte Wirksamkeit von LLLT hat.
Ziel dieser Studie war es, erstmals unter kontrollierten Bedingungen den möglichen Einfluss von LLLT sowohl auf histaminergen als auch auf nicht-histaminergen Pruritus, Alloknesie und Hyperknesie im Hinblick auf eine mögliche nicht-pharmakologische antipruretische Therapiemethode zu analysieren. Unsere Daten belegen die Wirksamkeit von LLLT als nichtmedikamentöses Verfahren, dass bei der Behandlung von Juckreiz sinnvoll sein könnte. Wenn wir das Auftreten einer Alloknesie bzw. einer Dysknesie in Analogie zu Allodynie und Dysästhesie, als Zeichen einer zentralen Sensibilisierung betrachten, die in erster Linie bei chronischen Prozessen vorkommen, ist auch zu vermuten, dass dieses Verfahren bei chronischem Juckreiz eingesetzt werden könnte.