Gewählte Publikation:
Bauer, L.
Serielle Messungen der TSH-Rezeptor-Antikörper als potenzielle Remissionsindikatoren bei Morbus Basedow
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 52
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Pilz Stefan
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Theiler-Schwetz Verena
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung und Fragestellung
Der Morbus Basedow ist die häufigste Ursache einer Schilddrüsenüberfunktion und hat weitreichende gesundheitliche Folgen. Als Standardtherapie gilt die 18-monatige Gabe von Thiamazol. Besteht danach weiterhin eine Hyperthyreose, kann eine definitive Therapie (Radiojodtherapie oder Thyreoidektomie) angestrebt werden. Um unnötige Belastungen für den*die Patienten*Patientin sowie Kosten zu minimieren, wäre es sinnvoll, Patientinnen und Patienten, die durch die Thiamazol-Therapie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in Remission kommen werden, frühzeitig zu erkennen, um diesen schneller eine endgültige Therapie zukommen zu lassen. Das Ziel dieser Diplomarbeit war es, zu untersuchen, ob bei Morbus Basedow anhand serieller TSH-Rezeptor-Antikörper- (TRAK-) Messungen zu vorab definierten Zeitpunkten, i.e. nach 1, 3, 6, 7 und 12 Monaten, frühzeitig der weitere Krankheitsverlauf abgeschätzt werden kann.
Material und Methoden
Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde eine retrospektive Analyse durchgeführt. Von 100 Patientinnen und Patienten, welche in die Graz Endokrinologie Register Studie am LKH Graz, Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie eingeschlossen worden waren, erfüllten 28 die Einschlusskriterien für diese Datenanalyse. Eingeschlossen wurden jene Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Morbus Basedow, welche mindestens einen 18-monatigen Beobachtungszeitraum aufwiesen oder in diesem Zeitraum in Remission kamen. Zusätzlich mussten mindestens 6 TRAK-Werte vorliegen und die Patientinnen und Patienten mit Thiamazol therapiert worden sein. Die Datenerhebung fand anhand einer elektronischen Datenabfrage der Patientenakten aus OpenMedocs statt und wurde mittels SPSS 27 ausgewertet.
Ergebnisse
19 von 28 Patientinnen und Patienten erreichten eine Remission, wovon 5 zu einem späteren Zeitpunkt ein Rezidiv aufwiesen. Bei 9 Patientinnen und Patienten konnte mittels der Thiamazol-Therapie keine Remission innerhalb der 18 Monate erzielt werden. Nach 1, 3, 6 und 12 Monaten hatten jene Patientinnen und Patienten, welche nicht in Remission kamen, höhere TRAK-Werte als jene, die in Remission kamen, was aber nicht statistisch signifikant war. Für die TRAK-Werte nach 7 Monaten gab es einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Patientinnen und Patienten in Remission und jenen, welche nicht in Remission kamen (182,31 (± 139,99) Remission Nein vs. 21,12 (± 16,17) Remission Ja (p=0,037). Für fT3 konnten signifikante Unterschiede nach 3, 7 und 12 Monaten gezeigt werden. Die fT4 Werte zeigten nach 3 Monaten einen signifikanten Unterschied. Die TRAK-Werte nach 3, 6, und 7 Monaten nach Behandlungsbeginn waren signifikante Prädiktoren für das Erzielen einer Remission.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse dieser Diplomarbeit deuten darauf hin, dass anhand der TRAK-Werte frühzeitig abgeschätzt werden könnte, ob Patientinnen und Patienten in Remission kommen werden oder nicht. An eine Reevaluierung der Therapiestrategie sollte daher frühzeitig gedacht werden.