Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Palli, A.
Einfluss von Vitamin-B12- und Folsäure-Mangel auf den kognitiven Abbau und die zerebrale Atrophie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 96 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Herrmann Markus
Rabensteiner Jasmin
Altmetrics:

Abstract:
Demenzerkrankungen stellen eine erhebliche gesellschaftliche und ökonomische Herausforderung dar. Aufgrund der älter werdenden Bevölkerung wird erwartet, dass die Zahl der Demenzkranken zunehmen wird. Ein Mangel an Vitamin B12 und Folsäure wurde mit kognitivem Rückgang und Demenz in Verbindung gebracht. Bisherige Studien lieferten widersprüchliche Ergebnisse. Ziel der vorliegenden Diplomarbeit ist es, Zusammenhänge zwischen kognitiver Dysfunktion und Gehirnatrophie und einem Mangel an Vitamin B12 und Folsäure zu untersuchen. Bei dieser Diplomarbeit handelt es sich um eine retrospektive Kohortenstudie, in der Blutproben von DemenzpatientInnen und kognitiv gesunden Kontrollpersonen vermessen wurden. Die Vitamin-B12-, Holotranscobalamin-, Homocystein- und Folsäure-Werte wurden mittels Elektrochemilumineszenz-Immunoassay ermittelt. Die Methylmalonsäure-Werte wurden mit einer hauseigenen Hochleistungsflüssigchromatographie-Massenspektrometrie bestimmt. Zur Einschätzung der kognitiven Fähigkeiten wurde die Mini Mental State Examination verwendet. Bei einem Teil der ProbandInnen wurde die Gehirnatrophie mittels Magnetresonanztomographie beurteilt. Die durchschnittlichen Vitamin-B12-, Methylmalonsäure-, Holotranscobalamin- und Folsäure-Werte lagen innerhalb der jeweiligen Referenzbereiche. Bei den Kontrollpersonen zeigte sich eine signifikante, negative Korrelation zwischen den Mini Mental State Examination-Werten und den Methylmalonsäure-, Homocystein- und Folsäure-Spiegeln. Nach Adjustierung für potentielle Einflussfaktoren blieb die Korrelation der Mini Mental State Examination-Werte mit den Folsäure-Spiegeln signifikant. Die globalen und regionalen Gehirnvolumina, die kortikale Dicke und die Oberflächenausdehnung waren nicht mit den untersuchten Laborparametern assoziiert. In der Kontrollgruppe zeigte sich ein Zusammenhang zwischen den Folsäure-Werten und der kognitiven Funktion. Die übrigen Laborparameter sowie die Folsäure-Spiegel bei den DemenzpatientInnen waren nicht mit der kognitiven Leistungsfähigkeit assoziiert. Zwischen den untersuchten Laborparametern und der Gehirnatrophie bestand kein Zusammenhang. Die meisten ProbandInnen wiesen einen adäquaten Vitamin-B12- und Folsäurestatus auf. Weiterführende Studien sollten Zusammenhänge der untersuchten Laborparametern mit der kognitiven Funktion und Gehirnatrophie an Personen mit Vitamin-B12- und Folsäuremangel untersuchen.

© Med Uni Graz Impressum