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Gewählte Publikation:

Neundlinger, L.
Schmerz am Ende des Lebens: eine Sekundärdatenanalyse der PQE 2.0-Daten
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 72 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Lohrmann Christa
Schüttengruber Gerhilde
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Das Ende des Lebens (End of Life – EoL) kann sich über einen Zeitraum von Tagen, Wochen, Monaten bis zu einem Jahr erstrecken, in welchem die betroffene Person verstirbt. Eines der meistgenannten Symptome im Zusammenhang mit dem EoL ist der Schmerz. Ziel: Ziel dieser Arbeit war es, das Phänomen „Schmerz“ bei EoL Patient*innen und Pflegeheimbewohner*innen zu untersuchen und die Gruppe hinsichtlich ihrer Grundcharakteristika und ihrer schmerzbezogenen Charakteristika zu beschreiben, um tieferes Verständnis zu erlangen. Methode: Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurde eine Sekundärdatenanalyse auf Grundlage der österreichischen Pflegequalitätserhebung (PQE) 2.0 aus den Jahren 2017 bis 2019 durchgeführt. Es erfolgte eine deskriptive Analyse zur Beschreibung der Stichprobe. Signifikante Unterschiede wurden durch angemessene statistische Tests ermittelt. Zur Datenanalyse wurde das Statistikprogramm IBM® SPSS® Statistics Version 26 verwendet. Ergebnisse: Von den insgesamt 9984 (100 %) Teilnehmer*innen wurde bei 817 (8,2 %) ein Pflege- und Behandlungspfad am Ende des Lebens befolgt. Innerhalb der letzten 7 Tage vor und/oder zum Zeitpunkt der Datenerhebung litten 412 (50,4 %) EoL Patient*innen bzw. Bewohner*innen an Schmerzen. Beim Vergleich von EoL Patient*innen bzw. Bewohner*innen und jenen, die sich nicht am EoL befanden (Non EoL), sowie bei EoL Patient*innen bzw. Bewohner*innen mit und ohne Schmerzen wurden zahlreiche signifikante Unterschiede ersichtlich. Unter anderem litten EoL Patient*innen bzw. Bewohner*innen signifikant häufiger an chronischen Schmerzen (EoL 74,3 % versus Non EoL 43 %), erhielten signifikant häufiger pharmakologische Interventionen (EoL 64,9 % versus Non EoL 56,2 %) und die Schmerzen mussten signifikant häufiger durch das Pflegepersonal eingeschätzt werden (EoL 30,7 % versus Non EoL 5,7 %). Schlussfolgerung: Diese Masterarbeit bietet einen umfangreichen Überblick zum Thema Schmerzen bei EoL Patient*innen bzw. Bewohner*innen. Die Ergebnisse könnten unter anderem durch ungleich hohe Anteile kognitiv beeinträchtigter Teilnehmer*innen beeinflusst worden sein, was weitere Forschung erforderlich macht. Das Wissen zu diesem Thema kann Pflegekräfte in der Praxis unterstützen, um EoL Patient*innen bzw. Bewohner*innen in Bezug auf ihre Schmerzen besser zu betreuen.

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