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Karatas, H.
Das österreichische Gentechnikgesetz aus medizinischer Perspektive und im Vergleich zum deutschen Gendiagnostikgesetz mit Anmerkungen zur amerikanischen Rechtslage
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 92
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
- Wagner Thomas
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- Abstract:
- Die Humangenetik ist ein Teilgebiet der Genetik und beschäftigt sich mit der Vererbungslehre des Menschen. Sie stellt sich den Herausforderungen bezüglich der Komplexität und Vielfältigkeit der Mutations- und Vererbungsvorgänge in der menschlichen DNA und befasst sich sowohl mit der Gendiagnostik als auch mit der Entstehung von Erbkrankheiten. Die Forschungsergebnisse aus dem 19. und 20. Jahrhundert führten zu Erkenntnissen über die Krankheitsentstehung und hereditäre Merkmalsausprägung. Im Laufe der Jahrhundertwende gelang es der Technik den wissenschaftlichen Fortschritt zu überholen und das gesamte Erbgut des Menschen zu entschlüsseln. Die präzisere Detektion von genetischen Mutationen liefert Daten über die DNA-Konstellation, jedoch folgt weder Vererbung noch die Mutationsentstehung einer einheitlichen Regel. Deshalb ist die Interpretation in der Praxis um ein Vielfaches schwerer als die Sicherstellung der Mutation in einem DNA-Abschnitt. Weshalb nicht jede Mutation eine direkte Kausalität zu einer Erkrankung aufweist und wieso einfache mathematische Wahrscheinlichkeitsberechnungen nicht auf die Genetik übertragbar sind, wird deutlicher je mehr Faktoren die Krankheitsentstehung beeinflussen. Neben dieser Interpretationsschwierigkeiten und der Erkenntnis, dass die DNA für jedes Individuum einzigartig ist, ist es von Nöten den Umgang mit dem genetischen Material rechtlich festzulegen. Zum Schutz der einzelnen Personen und zur qualitativen Verbesserung der genetischen Interpretation wurden in verschiedenen Ländern unterschiedliche Gesetze entworfen und erlassen. In dieser Literaturrecherche liegt der Fokus auf den europäischen Ländern Österreich und Deutschland. Beide Nationen haben Gesetze erlassen, die sich in einigen Aspekten ähneln und in anderen unterscheiden. Zur Verdeutlichung von Unterschieden im Umgang mit der genetischen Information im internationalen Raum außerhalb der EU, wird in relevanten Abschnitten Bezug auf die Gesetzeslage in den USA genommen. Zum besseren Verständnis der Komplexität des Fachgebiets der Humangenetik um damit einhergehend die erlassenen Gesetze aus der Sicht des Anwenders sowohl juristisch als auch medizinisch interpretieren zu können, wurde die Arbeit so ausgelegt, dass ein Grundverständnis für die Humangenetik erarbeitet wird und darauf aufbauend die Gesetzestexte zur Anwendung in der Praxis analysiert werden.