Selected Publication:
Elbischger, J.
Einfluss endovaskulärer Interventionen der infrapoplitealen Gefäße auf die Endothelfunktion bei Patient*innen mit kritischer Extremitätenischämie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 81
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Brodmann Marianne
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Kurzmann-Gütl Katharina
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) der unteren Extremität betrifft weltweit ca. 220 Millionen Menschen. Als Ursache findet sich in ca. 95% der Fälle eine Atherosklerose. Im Sinne der „response to injury Theorie“ führen Schädigungen des Endothels zu einer Endotheldysfunktion, welche den Beginn einer Atherosklerose darstellt. Die kritische Extremitätenischämie ist eine fortgeschrittene Manifestation der pAVK. Der Einfluss endovaskulärer Therapien der infrapoplitealen Arterien auf die systemische Endothelfunktion soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden.
Methoden: Die Grundlage der vorliegenden Diplomarbeit bilden Daten, welche im Rahmen einer prospektiven, randomisierten, monozentrischen Studie an der Klinischen Abteilung für Angiologie der Medizinischen Universität Graz im Zeitraum von 2005 bis 2006 erhoben wurden. Die systemische Endothelfunktion wurde mittels flussvermittelter Vasodilatation (FMD) ermittelt. Nebenparameter waren die Nitro-mediierte Dilatation (NMD), der Ankle-Brachial-Index (ABI), die Intima-Media Dicke (IMD) der Arteria brachialis sowie der Arteria carotis communis (ACC) und die sonographischen Offenheits- bzw. Re-Stenoseraten.
Ergebnisse: In die Studie wurden 120 Teilnehmer*innen mit einem medianen Alter von 73 [67-81] Jahren eingeschlossen. 50,8% der Studienpopulation waren Männer. Bei 28 Patient*innen aus dem aus 120 Personen bestehendem Kollektiv konnte, aufgrund diverser Ursachen keine Studienintervention durchgeführt werden. Ausgehend vom Baseline-Zeitpunkt bis zum 6-Monats-Follow-Up konnte keine signifikante Verbesserung der FMD im Gesamtkollektiv, der perkutanen transluminalen Angioplastie (PTA)-Gruppe und der Stent-Gruppe nachgewiesen werden, jedoch zeigte sich eine tendenzielle Verbesserung der FMD im Gesamtkollektiv (Baseline (BL): 1,32 [0,00-3,67], 6-Monats-Follow-Up (6-Monate FU): 1,67 [0,40-3,86], p=0,516) und in der PTA-Gruppe (BL: 1,32 [0,00-3,85], 6-Monate FU: 1,71 [0,56-3,42], p=0,683). Weiters zeigte sich ein signifikanter Anstieg der NMD im Gesamtkollektiv (BL: 9,10 [5,64-15,18], 6-Monate FU: 11,52 [6,46-16,44], p=0,001) und in der PTA-Gruppe (BL: 9,10 [5,62-14,47], 6-Monate FU: 13,59 [6,10-17,95], p=0,033). Darüber hinaus wurde eine signifikante Abnahme der IMD der ACC links sowohl im Gesamtkollektiv (BL: 0,078 [0,069-0,092], 6-Monate FU: 0,065 [0,061-0,077], p=0,002) als auch in der PTA-Gruppe (BL: 0,078 [0,072-0,091], 6-Monate FU: 0,068 [0,063-0,083], p=0,012) evident.
Schlussfolgerung: Eine PTA im Bereich der cruralen Arterien bei Patient*innen mit kritischer Extremitätenischämie führt tendenziell zu einer Verbesserung der Endothelfunktion. Die signifikante Abnahme der IMD der ACC in dieser Studie lässt indirekt auf eine verbesserte Prognose hinsichtlich zukünftiger kardiovaskulärer Ereignisse schließen.