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Gewählte Publikation:

Seeber, P.
Livestock-associated MRSA (LA-MRSA) und dessen Auswirkungen auf den Menschen – Eine Literaturrecherche
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 117 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:

Betreuer*innen:

Galler Herbert

Haas Doris

Altmetrics:

Abstract:

Einleitung Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) stellen aufgrund der vielfältigen, zum Teil lebensbedrohlichen klinischen Manifestationen und erschwerten Therapie nach wie vor eine globale Bedrohung für das Gesundheitssystem dar. Initial war der Erreger nur in Gesundheitseinrichtungen präsent (HA-MRSA), hat sich aber in den 1990er Jahren in die Gemeinschaft ausgebreitet und auch junge, gesunde Menschen ohne Risikofaktoren (CA-MRSA) waren betroffen. Anfang der 2000er Jahre wurde ein neues Reservoir in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung entdeckt. In Folge wurde dieser Stamm als livestock-associated MRSA (LA-MRSA) bezeichnet. Ziel der Arbeit war es, einen Überblick über die Auswirkungen von LA-MRSA auf den Menschen zu geben mit Fokus auf die Prävalenz, die Übertragung sowie die klinische Belastung. Methoden Es wurde eine Literaturrecherche zum Thema livestock-associated MRSA durchgeführt. Um den aktuellen Wissensstand auf diesem Gebiet darzustellen wurden die Publikationen über PubMed® recherchiert. Das Grundlagenwissen wurde mit medizinischen und mikrobiologischen Fachbüchern sowie mit Empfehlungen und Berichten von regionalen, nationalen und internationalen Gesundheitsbehörden ergänzt. Ergebnisse Der CC398 Stamm ist in Europa als LA-MRSA vorherrschend und kann ein breites Spektrum an Tieren sowie auch den Menschen kolonisieren und infizieren. Die Prävalenz und damit auch das Infektionsrisiko sind regional sehr unterschiedlich und in Gebieten mit hoher Nutztierdichte, insbesondere bei Menschen mit beruflichem Kontakt zu Nutztieren, stark erhöht. Ein beachtlicher Anteil aller LA-MRSA Infektionen ist jedoch nicht auf direkten Nutztierkontakt zurückzuführen. LA-MRSA kann grundsätzlich die gleichen Infektionen verursachen wie jeder S. aureus., das schließt milde, schwere und fatale Verläufe mit ein. Insgesamt macht LA-MRSA jedoch nur einen kleinen Teil aller MRSA-Infektionen aus. Diskussion LA-MRSA besitzt ein pathogenes Potential für den Menschen und konnte bereits als Auslöser nosokomialer Infektionen und lebensbedrohlicher Erkrankungen, unter anderem auch bei gesunden Menschen, identifiziert werden. Viele AutorInnen deuten auf die potenzielle Bedrohung durch LA-MRSA für die öffentliche Gesundheit hin, auch wenn die wahre Inzidenz der Infektionen aufgrund oft unvollständiger Datenerhebung und Diagnostik nur schwer abschätzbar ist. Auch wenn der Stamm aktuell noch weniger prävalent ist als andere MRSA, sollte die Epidemiologie von LA-MRSA weiterhin überwacht werden, um eine mögliche weitere Adaptation an den menschlichen Wirt und damit einhergehende steigende klinische Belastung frühzeitig erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen zu können.

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