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Gewählte Publikation:

Druml, M.
Deliriumprävention durch Angehörige – ein Scoping Review
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] 1; 2023. pp. 89 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Lohrmann Christa
Schüttengruber Gerhilde
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Das Delirium ist ein akut auftretendes hirnorganisches Syndrom, gekennzeichnet durch einen fluktuierenden Verlauf des Bewusstseins. Die Inzidenz auf Bettenstation variiert international zwischen 11 % und 51 %, je nach Setting. Delirien können zu vermehrten Stürzen, Dekubitus, längerer Krankenhausverweildauer sowie Transfer in eine Langzeitpflegeeinrichtung führen. Multikomponente Interventionen können bis zu 34 % der Delirien verhindern. Obwohl Angehörige vermehrt eine Rolle in der Pflegepraxis einnehmen, steht die Forschung zur Integration dieser in die Deliriumprävention noch am Anfang. Ziel: Am Beispiel der Deliriumprävention evaluiert diese Arbeit Maßnahmen zur Förderung der Einbeziehung von Angehörigen sowie deren Auswirkungen auf die Patient*innen im Krankenhausalltag. Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde das Studiendesign des Scoping Reviews gewählt. Eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, Cochrane Library, Embase via Ovid sowie CINAHL wurde im Zeitraum März bis Juni 2022 durchgeführt. Die gefundenen Studien wurden vor Extraktion der Ergebnisse einer kritischen Bewertung hinsichtlich der Studienqualität unterzogen. Ergebnisse: Eine systematische Literaturrecherche ergab sieben relevante empirische Studien aus Europa, USA, Lateinamerika und Asien seit 2010. Unabhängig von den unterschiedlichen Settings und Pflegesystemen wurden diverse Maßnahmen identifiziert. Präventive Maßnahmen, durchgeführt von Angehörigen, reduzierte die Inzidenz von Delirien signifikant. Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung sind edukative Maßnahmen. Eine partnerschaftliche Beziehung zwischen Angehörigen und Pflegepersonen für das Gelingen der präventiven Maßnahmen ist ebenso zentral. Personal- und Zeitmangel der Pflegepersonen wurden als Barrieren für die Durchführung der Maßnahmen angegeben. Schlussfolgerung: Die Prävention von Delirien durch Angehörige ist durchführbar und sinnvoll. In diesem Zusammenhang sollte die Ressource, welche Angehörige für Patient*innen darstellen, angemessen genutzt und eingebunden werden.

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