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Selected Publication:

Boehm, P.
Verlauf von Mangelernährung in österreichischen Krankenhäusern – Eine Sekundärdatenanalyse (2017–2019) der Pflegequalitätserhebung 2.0
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] 1; 2023. pp. 74 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Bauer Silvia
Lohrmann Christa
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Das Thema Mangelernährung sowie die Sensibilität des Gesundheitspersonals diesbezüglich ist für das gesamte Gesundheitssystem von Bedeutung. Die klinischen Folgen, wie zum Beispiel Infektionen, Druckgeschwüre und ein erhöhtes Sturzrisiko, im Zusammenhang mit Mangelernährung tragen zu einem höheren Pflegeaufwand sowie zu höheren Krankenhauskosten bei. Mittels regelmäßiger Audits und danach durchgeführte Feedbacks an die zuständige Stelle, kann das Bewusstsein der beteiligten Personen und deren Einstellung über die Praxis sowie auch allgemein die klinische Praxis verändert werden. Somit kann in weiterer Folge die Pflegequalität überwacht, gesichert und auch verbessert werden. Aus oben genannten Gründen ist es von Bedeutung, die Daten aus mehreren Jahren miteinander zu vergleichen, um folglich festzustellen, ob und wie sich das Auftreten des Risikos für Mangelernährung sowie die ernährungsbedingten Interventionen verändert haben. Außerdem sind zu dieser Fragestellung noch keine Ergebnisse vorhanden. Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde eine Sekundärdatenanalyse auf Grundlage der Daten der Pflegequalitätserhebung 2.0 durchgeführt. Ausgewertet wurden die Daten von teilnehmenden österreichischen Krankenhäusern aus den Jahren 2017–2019. Ergebnisse: Bei ca. 25–27 % der Patient*innen war in den Jahren 2017–2019 ein Risiko für Mangelernährung vorhanden und es gab keinen statistisch signifikanten Unterschied innerhalb der drei Jahre (p = 0,485). Dies bedeutet, dass die Prävalenz des Mangelernährungsrisikos über die Jahre 2017–2019 ca. gleichgeblieben ist. Die Häufigkeit der Durchführung von Maßnahmen stieg jedoch bei mehr als der Hälfte der durchgeführten Interventionen im Laufe der Jahre an. Die drei am häufigsten durchgeführten Interventionen bei Patient*innen mit einem Risiko für Mangelernährung waren ein Mangelernährungsscreening, das Anbieten von Wunschkost sowie die Überweisung an eine*n Diätolog*in. Die Anteile der Patient*innen, bei welchen alle zuvor genannten Interventionen durchgeführt worden sind, weisen signifikante Unterschiede innerhalb der Jahre 2017–2019 auf und alle drei wurden am häufigsten im Jahre 2019 durchgeführt. Schlussfolgerung: In den Jahren 2017 bis 2019 ist die Häufigkeit der Durchführung bei mehr als der Hälfte der Interventionen von Jahr zu Jahr konstant gestiegen. Dies bestärkt die Annahme, dass durch die regelmäßige Teilnahme an der Pflegequalitätserhebung und, somit durch Audit- und Feedback-Programme, vermehrt Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema gelenkt werden kann. Aus diesem Grund wird eine Teilnahme an der jährlich in Österreich durchgeführten Pflegequalitätserhebung für jegliche Einrichtungen der Patient*innenversorgung empfohlen.

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