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Selected Publication:

Lehner, B.
Untersuchung der Präferenz der Eltern in der Behandlung von Femurfrakturen beim Kleinkind im Alter von 12 - 36 Monaten
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 69 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Arneitz Christoph
Singer Georg
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: In der Versorgung von pädiatrischen Femurschaftfrakturen zeigte sich in den letzten Jahren ein zunehmender Trend hin zur operativen Versorgung. Trotzdem ist die Behandlung, vor allem im Kleinkind- und Vorschulalter, ein immer noch umfassend diskutiertes Thema ohne standardisierte Leitlinien. Ziel der vorliegenden Studie war die Erhebung der elterlichen Behandlungspräferenz bei Konfrontation mit einer hypothetischen Femurschaftfraktur ihres Kindes. Methode: Im Rahmen dieser Studie wurde den Eltern von Kindern im Alter von 12 bis 36 Monaten mit Hilfe eines detaillierten Informationsblattes der Ablauf, sowie die Vor- und Nachteile der konservativen und operativen Versorgung einer hypothetischen Femurschaftfraktur ihres Kindes erläutert. Im Anschluss wurde durch einen Fragebogen die bevorzugte elterliche Behandlungsmethode sowie die Entscheidungsgründe dafür erhoben. Außerdem wurden Informationen bezüglich des elterlichen Geschlechts, des Beziehungsstatus, des medizinischen Hintergrundes, der höchsten abgeschlossen Ausbildung sowie zu vorausgegangenen Operationen an ihnen oder einem ihrer Kinder erfasst. Das Freiburger Persönlichkeitsinventar wurde verwendet, um die Persönlichkeitsmerkmale der Eltern zu erheben. Ergebnisse: Insgesamt wurden in dieser Studie 131 Elternteile befragt. Der Großteil (n=116, 88,5%) entschied sich für eine operative Versorgung mittels elastisch stabiler intramedullärer Nagelung (ESIN). Die Unzumutbarkeit der Lagerung bei der konservativen Methode war der am häufigsten dafür genannte Entscheidungsgrund, gefolgt von schnellerer Genesung, kürzerem Krankenhausaufenthalt, weniger Fehlstellungen sowie geringere Belastung für das Kind nach der Operation. Die Notwendigkeit einer Narkose war das einzige Gegenargument der operativen Versorgung. Stress sowie selbstständige Berufsausübung der Eltern zeigten einen signifikanten Einfluss zur Entscheidung für eine konservative Behandlung. Konklusion: Die Mehrheit der befragten Eltern entschied sich bei Konfrontation mit einer hypothetischen Femurschaftfraktur ihres Kindes für eine operative Versorgung mittels ESIN. Dies spiegelt auch die aktuellen Trends zur operativen Versorgung hin wider.

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