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Selected Publication:

Goering, H.
Schwangerschaftsspezifische Ängste - ein Überblick über Risikofaktoren und Möglichkeiten des Screenings und der Diagnostik
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 97 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Nickel-Palczynski Marius
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Schwangerschaftsspezifischen Ängsten (SSÄ) kommen im Rahmen von Angststörungen in der Schwangerschaft eine besondere Bedeutung zu, da diese in besonderer Weise die mütterliche wie kindliche Gesundheit negativ beeinflussen können. SSÄ sind pathologische Ängste der Mutter hinsichtlich der aktuellen Schwangerschaft, welche sich auf unterschiedliche Aspekte beziehen können. Es fehlt an Arbeiten, welche vorhandenes Wissen hinsichtlich SSÄ strukturiert zusammenfassen. Das Ziel dieser Arbeit ist es aktuelle Erkenntnisse bezüglich, erstens bereits identifizierter Risikofaktoren, zweitens geeigneter Screening-Verfahren und drittens bereits beschriebener diagnostischer Kriterien, zu vereinen. Methodik: Für die Literaturrecherche wurden Publikationen der Datenbanken PubMed, ScienceDirect und Web of Science sowie Fachliteratur aus dem Bereich der Psychiatrie und Psychosomatik, Geburtshilfe und der Statistik herangezogen. Zusätzlich wurden Leitlinien der AWMF, die psychiatrischen Klassifikationssysteme DSM-V und ICD-10 sowie Internetquellen verwendet. Ergebnisse: Studien belegen Risikofaktoren auf soziodemographischer, -ökonomischer sowie auf psychosozialer, psychisch-psychiatrischer und verhaltensbezogener Ebene. Für drei einzelne Teilaspekte von SSÄ - Angst vor der Geburt, Angst ein körperlich oder geistig behindertes Kind auf die Welt zu bringen und die Sorge um das eigene Aussehen - konnten jeweils eine unterschiedliche Gruppe an Risikofaktoren identifiziert werden. Der PRAQ-R2 und die PrAS konnten als geeignete Screening-Verfahren zur Erfassung von SSÄ ermittelt werden. Aufgrund der begrenzten Datenlage konnten keine Ergebnisse zur Frage geeigneter Diagnosekriterien für SSÄ vorgelegt werden. Fazit: Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern wichtige Erkenntnisse über die Prävention, das Screening und mögliche Interventionen, um die Gesundheit von Frauen und ihren Kindern zu unterstützen. Das Wissen über mögliche Risikofaktoren und der PRAQ-R2 könnten genutzt werden, um Schwangere zu detektieren, welche von frühzeitigen therapeutischen Maßnahmen profitieren könnten. Die Voraussetzung für eine entsprechende Diagnose ist die Aufnahme der SSÄ als Diagnose in den ICD- oder DSM-Katalog.

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