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Gewählte Publikation:

Gumpenberger, O.
Stellenwert der Biologika-Therapie bei Patient*innen mit schwerem Asthma (Stufe 5)
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 110 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Luschnig Petra
Altmetrics:

Abstract:
Asthma bronchiale ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege. Weltweit sind in etwa 300 Millionen Menschen von Asthma bronchiale betroffen. In Europa leiden 20% der Patient*innen mit Asthma bronchiale an moderatem bis schwerem, unkontrolliertem Asthma bronchiale. Diese Gruppe ist unter anderem durch eine Therapie mit hoch dosierten inhalativen Kortikosteroiden (ICS) sowie oralen Kortikosteroiden (OCS) gekennzeichnet, welche mit teils schweren Nebenwirkungen (wie Osteoporose, Katarakte und Herz-Kreislauferkrankungen) assoziiert sind. Die Global Initiative National for Asthma (GINA) Leitlinien aus 2022 empfehlen die Anwendung von Biologika als Add-on Therapie in der Stufe 5. Derzeit sind sechs Biologika in den GINA-Leitlinien etabliert: Dupilumab, Omalizumab, Mepolizumab, Benralizumab, Reslizumab und Tezepelumab. Diese Biologika weisen einen entscheidend therapeutischen Stellenwert beim T-Helfer 2 (Th2)-high Asthma, welches sich durch folgende Charakteristika vom Th2-low Asthma unterscheidet: Erhöhte Expression der Interleukine (IL) 4, 5, und 13, höhere eosinophile Granulozyten und Serum-IgE Spiegel. Das thymic stromal Lymphopoetin (TSLP) stellte einen Hauptregulatoren der Typ2 Entzündung dar. IL- 4, IL-5, IL-13, Immunglobulin (Ig)-E und TSLP sind die Angriffspunkte der derzeit in den GINA-Leitlinen etablierten Biologika. Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde die Datenbank “Pubmed“ zu Studien dieser Biologika durchsucht. Insgesamt wurden die Daten aus 15 randomistert kontrollierten Studien (RCT) und eine retrospektive Studie herangezogen und nach den Endpunkten Exazerbationsrate, dem glukokortikoidsparenden Effekt, der Lungenfunktion (FEV1), Asthmascores (Asthma Control Questionnaire (ACQ), Asthma Quality of Life Questionnaire (AQLQ)) und Sicherheit analysiert. Es konnte gezeigt werden, dass Biologika im Vergleich zur Standardtherapie die Asthmaexazerbationsrate senken. Dupilumab, Mepolizumab und Benralizumab reduzieren die täglich OCS-Dosis. Zudem verbessern die meisten die Lungenfunktion, den ACQ-Score und AQLQ-Score, wobei hier Großteils die minimal clincally important difference (MCID) nicht erreicht wurde. Alle Biologika zeichnen sich zudem durch ein mit dem Placebo vergleichbares Sicherheitsprofil aus. Schwere unerwünschte Arzneitmittelwirkungen (UAWs) wie Anaphylaxie im Zusammenhang mit Biologika treten selten auf. Um in Zukunft denjenigen monoklonalen Antikörper (mAB) mit der größten Effektivität beim Th2-Asthma zu evaluieren, sind head-to-head Analysen der verschiedenen mABs notwendig.

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