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Gewählte Publikation:

Gutmann-Etl, B.
Psychosoziale Begleitung von Menschen mit terminalen Erkrankungen und deren Angehörigen am Lebensende im häuslichen Setting
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 101 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Lohrmann Christa
Schüttengruber Gerhilde
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Viele Menschen mit terminalen Erkrankungen wollen im häuslichen Umfeld sterben. Dadurch sind insbesondere auch Angehörige gefordert. Die psychosozialen Bedürfnisse der Patient*innen und deren Angehörigen bleiben oft unerfüllt. Die Versorgung am Lebensende soll nicht nur körperliche sondern insbesondere auch psychosoziale Aspekte berücksichtigen. Pflegepersonen haben durch ihre Nähe zu den Betroffenen und ihre fachlichen Kompetenzen eine Schlüsselrolle die psychosozialen Bedürfnisse zu erkennen und adäquate Unterstützung anzubieten. Ziel: Ziel dieser Arbeit ist es, zu beschreiben, welche Rolle Pflegepersonen hinsichtlich Aufgaben und Verantwortlichkeiten bei der psychosozialen Begleitung von Menschen mit einer terminalen Erkrankung und deren Angehörigen am Lebensende im häuslichen Setting einnehmen. Methode: Für diese Arbeit wurde ein narratives Review gewählt. Die Recherche fand zwischen März 2022 und Mai 2022 in den Datenbanken „PubMed“, „CINAHL“, „Embase via Ovid“, „PsychINFO“ und „PubPsych“ statt. Des Weiteren wurde in „Google Scholar“ und „ResearchGate“ nach Literatur gesucht. Die Qualität der ausgewählten Studien wurde mit entsprechenden Bewertungsinstrumenten (Joanna Briggs Institute, Mixed Methods Appraisal Tool) überprüft. Ergebnisse: Insgesamt konnten 18 Studien inkludiert werden. Die Rolle der Pflegeperson in der psychosozialen Begleitung von Menschen mit terminalen Erkrankungen sowie deren Angehörigen wurden in die ganzheitliche, psychische und soziale Ebene kategorisiert. Zentrales Element ist der holistische Ansatz von Pflegepersonen, die multiprofessionelle Zusammenarbeit sowie die Erfassung der psychosozialen Bedürfnisse. Auf psychischer Ebene begleiten Pflegepersonen durch den Aufbau von Beziehungen und Vertrauen, Kommunikation, Bewältigung, Edukation, Sinnfindung sowie Trauerbegleitung. Die Begleitung auf sozialer Ebene umfasst die Unterstützung von Entscheidungsfindungen, die Konfliktlösung und die Koordination von Ressourcen. Schlussfolgerung: Psychosoziale Begleitung erfolgt ganzheitlich und erfordert einen multiprofessionellen Zugang. Der Aufbau von Beziehungen sowie die Kommunikation sind zentrale Elemente in der psychosozialen Begleitung. Pflegepersonen informieren und beraten Patient*innen sowie Angehörige, unterstützen bei der Entscheidungsfindung und koordinieren Ressourcen, damit die Versorgung am Lebensende im häuslichen Setting ermöglicht werden kann. Zukünftige Forschung sollte psychosoziale Interventionen für Menschen mit terminalen Erkrankungen im häuslichen Setting fokussieren.

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