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Gewählte Publikation:

Himmelstoss, I.
Lichttherapie bei Granuloma anulare - Eine retrospektive Analyse der Phototherapie-Ambulanz Daten der Univ. Klinik für Dermatologie und Venerologie Graz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 71 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Hofer Angelika
Legat Franz
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund und Fragestellung Granuloma anulare ist eine chronische, gutartige Erkrankung der Haut, welche sich klinisch durch ringförmige, erhabene, scharf begrenzte, papulöse Effloreszenzen präsentiert. Zu den häufigsten klinischen Subtypen zählen einerseits das lokalisierte Granuloma anulare bei dem es häufig zu spontanen Abheilungen kommt und andererseits das generalisierte Granuloma anulare, welches eher zu chronischen Verläufen und Therapieresistenz neigt. Zu den unterschiedlichen Therapiemodalitäten liegen nur wenige Daten vor und systemische Therapieformen verzeichnen ein breites Nebenwirkungsspektrum, sodass in vielen Fällen die UV-Lichttherapie bevorzugt wird. Mit Hilfe dieser Studie sollte der Stellenwert der UV-Lichttherapie bei der Behandlung des Granuloma anulare genauer analysiert und mögliche Wirkunterschiede der einzelnen UV-Lichttherapieformen identifiziert werden. Weitere Ziele dieser Diplomarbeit sind die Erhebung von Nebenwirkungen unter den UV-Lichttherapien, sowie die Analyse möglicher Korrelationen zwischen PatientInnenmerkmalen und dem Therapieansprechen. PatientInnen und Methoden Im Rahmen dieser Studie wurden die Daten von insgesamt 58 Granuloma anulare PatientInnen, die im Zeitraum von 2011 bis 2021 eine UV-Lichttherapie an der Univ. Klinik für Dermatologie und Venerologie in Graz erhalten haben, analysiert. Einige PatientInnen erhielten mehrere Lichttherapiezyklen. Die Wirkung der UV- Lichttherapien wurde bei jenen PatientInnen erhoben, die mehr als 10 Einzeltherapiesitzungen erhalten haben und zur Nachkontrolle an die Phototherapieambulanz gekommen sind. Insgesamt konnten von 83 begonnenen UV- Lichttherapien 73 Therapien (17 UVA-1 Therapien, 35 orale-PUVA Therapien, 16 Bade-PUVA Therapien, 3 Gel-PUVA Therapien und 2 UVB-311nm Therapien; PUVA= Psoralen plus UVA) evaluiert werden. Neben PatientInnen-spezifische Daten wie Krankheitsdauer, Alter, Vorerkrankungen und Dauermedikation, Vortherapien, sowie Lokalisation und Ausdehnung der Läsionen, wurden Therapiedaten wie Art der UV-Therapie, Zahl der Einzelbestrahlungen, Erstdosis, Enddosis und kumulative Gesamtdosis, sowie Therapiedauer analysiert. Der Therapieerfolg wurde in erster Linie anhand von Fotos, die sowohl vor als auch nach stattgehabter UV-Lichttherapie angefertigt wurden, sowie anhand der Dokumentation in den Arztbriefen, beurteilt. Ergebnisse Insgesamt konnte bei einem Drittel (33,33% - 37,50%) aller durchgeführten Bade- PUVA, oralen-PUVA und UVA-1 Therapien eine Abheilung erzielt werden. Unter 22 oralen-PUVA Therapiezyklen (62,86%), 8 Bade-PUVA Therapiezyklen (50%) und 7 UVA-1 Therapiezyklen (41,18%) wurde eine partial response beschrieben. Bei insgesamt 13 von 73 UV-Lichttherapien (9,49%) konnte keine Wirkung erreicht werden. Zwischen den verschiedenen UV-Lichttherapiearten konnten keine signifikanten Unterschiede im Therapieansprechen festgestellt werden. Als Nebenwirkungen wurden Rötungen, Übelkeit und Polymorphe Lichtdermatosen angegeben, wobei die orale-PUVA Therapie mit einem Anteil von 82,5% (33 von 40 Therapien), die UV-Lichttherapie mit der größten Anzahl von Nebenwirkungen (Rötung, Übelkeit, Polymorphe Lichtdermatose) darstellt. Mit 23,8% (5 von 21 Therapien) verzeichnet die UVA-1 Therapie den geringsten Anteil von Nebenwirkungen. Eine signifikante Korrelation konnte zwischen dem Alter der PatientInnen und dem Hautbefall, jeweils bei Therapiebeginn, festgestellt werden (p = 0,001). Schlussfolgerung Unsere Daten zeigen, dass sowohl Bade-PUVA und orale-PUVA, als auch die UVA-1 Therapie bei über zwei Drittel der PatientInnen zu einer Verbesserung der Hautläsionen führten. Zwischen den einzelnen UV-Lichttherapiearten konnten hinsichtlich Therapieansprechen (Abflachung, Abblassung und Verkleinerung der befallenen Fläche) keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden.

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