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Selected Publication:

Wiessner, F.
Nicht-medikamentöse Therapie des kardiogenen Schocks
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 111 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Fruhwald Friedrich
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Der kardiogene Schock weist unter den vier großen Schockformen neben dem septischen Schock die höchste Letalität auf. Vasopressoren und Inotropika finden in der initialen Behandlung des kardiogenen Schocks häufig Anwendung, obwohl diese auch nachteilige Effekte mit sich bringen können. Diese Diplomarbeit befasst sich deshalb mit den verschiedenen Möglichkeiten der nicht- medikamentösen Therapien u.a. der Revaskularisation, mechanischer Kreislaufunterstützungssysteme und Hypothermie zur weiteren Optimierung der Behandlung des kardiogenen Schocks. Methoden: Es wurde eine ausführliche Literaturrecherche durchgeführt, um nachfolgend anhand der relevanten Studien die nicht-medikamentösen Therapiemöglichkeiten darzustellen und gegeneinander abzuwägen. Ergebnisse: Die frühe Revaskularisation ist die Grundlage der kausalen Therapie des IKS. PCI-Strategien scheinen trotz einer großen RCT noch ein Diskussionspunkt zu sein. Mechanische Unterstützungssysteme sollten vor einer Revaskularisation etabliert werden und verbessern oftmals die Hämodynamik im kardiogenen Schock, dieser Vorteil scheint sich aber nicht auf die Sterblichkeit zu übertragen. Geeignete Patient*innen für ein MCS sollten vorher identifiziert werden, um ein gutes Nutzen/Risiko-Profil zu erhalten. Bei CS-Ätiologien außerhalb des IKS finden MCS ebenfalls Anwendung und stellen eine gute Möglichkeit zur Überbrückung dar, bis das Myokard sich erholt hat. Das Potential der va-ECMO wird sich in kommenden Studien zeigen. Interventionelle Klappeneingriffe und VSD- Verschlüsse im kardiogenen Schock scheinen machbar zu sein, besonders als potentiell lebensrettende Maßnahme bei inoperablen Patient*innen. Die nicht- invasive Beatmung ist bei geeigneten Patient*innen eine machbare Beatmungsform, wohingegen die Hypothermie im kardiogenen Schock wenig Hinweise auf einen Letalitätsvorteil zeigt. Konklusion: Die Evidenzlage zur nicht-medikamentösen Therapie ist weiterhin nur begrenzt, wobei insbesondere ein heterogenes Patientenkollektiv sowie sehr unterschiedlich große Fallzahlen die Aussagekraft der Studien schmälern. Aktuell laufende RCTs mit größeren Fallzahlen werden helfen, diese Lücken zu schließen. Insbesondere die Patient*innenselektion bei Einsatz von mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen im kardiogenem Schock sollte dabei neben einem multidisziplinären, protokollbasierten Ansatz weiter optimiert werden.

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