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Gewählte Publikation:

Simon, J.
Funktionelle und psychosoziale Einschränkungen als mögliche Prädiktoren für das Lebensende bei demenziell erkrankten Personen: Ein integratives Review
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 91 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Lohrmann Christa
Schüttengruber Gerhilde
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Aufgrund des demografischen Wandels werden in Zukunft immer mehr Personen mit oder an demenziellen Erkrankungen versterben. Eine holistische und palliative Pflege am Lebensende muss ein Hauptaugenmerk bei der Arbeit mit demenziell Erkrankten am Lebensende sein. Bis dato gibt es für das Lebensende allerding keine einheitlichen Definitionen. Ein Rückgang der funktionellen und psychosozialen Fähigkeiten kann als Hinweis für den Beginn der Phase des Lebensendes bei an Demenz erkrankten Personen gelten. Ziel: Ziel dieser Arbeit ist es, die funktionellen und psychosozialen Einschränkungen, welche als mögliche Prädiktoren für das Lebensende von demenziell erkrankten Personen gelten können, zusammenzufassen und zu beschreiben. Methode: Bei dieser Arbeit handelt es sich um ein integratives Review in welchen Studien, die zwischen 2012 und 2022 veröffentlicht wurden, inkludiert sind. Es wurde eine systematische Literaturrecherche in verschiedenen Datenbanken durchgeführt. Die, in den ausgewählten Studien, beschriebenen funktionellen und psychosozialen Einschränkungen wurden extrahiert, codiert und verglichen. Ergebnisse: Es konnten 16 Studien zur Beantwortung der Forschungsfrage herangezogen werden. Diese wurden nach drei Zeiträumen vor Eintritt des Todes unterteilt: 9-6 Monate, 3-1 Monat(e) und 2- 7 Tage vor Eintritt des Todes. In allen Zeiträumen wurden Einschränkungen bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, Einschränkungen der Atmung und Schmerzen am häufigsten beschrieben. Es zeigte sich, dass Atemnot am Lebensende von demenziell Erkrankten auftritt, aber im Vergleich zu Einschränkungen der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme (50%-87%) eine niedrigere Prävalenz aufweist (30%-50%). Die psychosoziale Symptome Angst und Unruhe wurden in den meisten Studien untersucht. Angst wurde im Zeitraum von zwei bis sieben Tagen vor Eintritt des Todes als häufiges Symptom beschrieben. In den Zeiträumen davor wurde Angst seltener beobachtet. Schlussfolgerung: Einschränkungen der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und Schmerzen können mögliche Prädiktoren für das Lebensende von demenziell erkrankten Personen sein. Angst kann als Prädiktor für die letzten zwei bis sieben Tage vor Eintritt des Todes gelten. Das Wissen um diese Prädiktoren für das Lebensende kann dazu beitragen, dass demenziell erkrankte Personen rechtzeitig eine adäquate Pflege und Betreuung am Lebensende erhalten.

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