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Gewählte Publikation:

Miocinovic, S.
Der kritische Vergleich zwischen JAK-Inhibitoren und Biologicals in der Therapie der chronischen Polyarthritis
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 103 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Heinemann Akos
Lippe Irmgard Theresia
Altmetrics:

Abstract:
Jährlich erkranken rund 2% der Weltbevölkerung an Rheumatoider Arthritis. Dieser beträchtliche Teil an Erkrankten benötigt im Idealfall auch eine an die Person angepasste Therapie, beginnend bei nicht steroidalen Antirheumatika über Glucocorticoide bis hin zu verschiedenen Varianten von Immunsuppressiva. Eine inadäquate Therapie führt letztendlich nicht nur zum verfrühten Exitus, sondern zusätzlich auch zu einer massiven Lebenseinschränkung aufgrund physischer und psychischer Folgen. Das Ziel einer Remission ist heutzutage kein Wunschdenken mehr, sondern tatsächlich greifbare Realität für viele Betroffene. Wichtig sind jedoch Geduld und ein breitgefächertes Wissen über alle Therapiemöglichkeiten. Die Leitlinien zur Therapie genauso wie die Medikamente entwickeln sich laufend weiter. Auf dem neuesten Stand zu sein ist oftmals schwierig, da in naher Zukunft durch die Einführung und immer mehr in Verwendung kommenden JanusKinase-Inhibitoren die Leitlinien möglicherweise grundlegend geändert werden könnten. Seit Jahren stehen schon sehr effektive Medikamente zur Verfügung, welche die Therapie der Rheumatoiden Arthritis diktiert haben. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Methotrexat und dessen Vertreter. Weiteres wurde mithilfe der Biologika ein ganz neuer Ansatzpunkt geschaffen, welcher eine zielgerichtete Therapie ermöglicht hat. Mit der Einführung der Janus-Kinase-Inhibitoren wurde diese Spezifität um ein Vielfaches erhöht. In dieser Diplomarbeit wurden durch eine ausführliche Literaturrecherche neue Erkenntnisse in der Therapie der chronischen Polyarthritis zusammengefasst. Dabei wurden die aktuellste Fachliteratur, neuste Studien und internationale Leitlinien berücksichtigt. Die Schwierigkeit, eine auf alle an chronischer Polyarthritis leidenden Patientinnen und Patienten angepasste, medikamentöse Therapie zu finden, besteht weiterhin. Bedingt durch unerwünschte Wirkungen und hohe Arzneimittelkosten kommt es oft unweigerlich zu häufigen, für den Therapieerfolg nicht förderlichen, Therapiewechseln. Es entsteht ein Teufelskreis aus Besserung und Verschlechterung der Krankheitsaktivität, welcher oft nur schwer zu durchbrechen ist. Die somatischen Beschwerden, einerseits durch die Therapie selbst und andererseits durch das unweigerliche Voranschreiten der Erkrankung, führen zu massiven psychischen Belastungen für die Betroffenen und deren Umfeld. Dennoch besteht ein gewisser Grad an Hoffnung, denn mit Hilfe der Janus-Kinase-Inhibitoren kann eine grundsätzlich zielgerichtete, nebenwirkungsarme Therapie für die Betroffenen erreicht werden. Es befinden sich zurzeit mehrere Vertreter dieser Arzneimittelgruppe in klinischer Anwendung und noch viele weitere wartend auf ihre Zulassung in klinischen Studien.

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