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Simic, V.
Luftgetragene, kultivierbare Pilzsporenkonzentrationen in der Emission und Immission von Geflügelmastbetrieben.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Universität Graz; 2021.
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Galler Herbert
Haas Doris
Altmetrics:

Abstract:
Die Bedeutung der in der Luft vorkommenden Pilzsporen ist immer größer geworden, da manche Schimmelpilze in hohen Konzentrationen Gesundheitsrisiken auslösen können. Alle Lebewesen sind einer gewissen Belastung durch Bioaerosole stetig ausgesetzt, jedoch wurde vor allem in den letzten Jahrzehnten auf die erhöhten Konzentrationen an Mikroorganismen in der Luft nahe von Tierstallungen hingewiesen. So kommen Schimmelpilze generell in der Luft vor, aber stammen eher selten direkt aus dem Stall. Diese These sollte überprüft werden und es sollte nachgewiesen werden, ob bestimmte Pilzarten aus der Abluft der Kamine häufiger als im natürlichen Hintergrund vorkommen. Im Zeitraum von Mitte Februar bis Mitte Juli 2020 wurden von verschiedenen Standorten die Pilzsporenkonzentrationen in der Emission, der Immission und im Hintergrund von zwei Geflügelmastbetrieben mit den Impaktoren SAS Super Duo 360, SAS Super IAQ, MAS-100 NT®, MBASS30 (LKS30/LKS100) und dem Emissionsimpinger gemessen. Als Methode wurde die Impaktion sowie das Impingement zur Bestimmung der Gesamtpilzsporenkonzentration verwendet. Nach einer definierten Inkubationszeit wurden die sichtbar gewachsenen Kolonien gezählt und als KBE/m3 Luft ausgewertet. Qualitativ wurden die Schimmelpilze mit dem Mikroskop, sowie nach erfolgter PCR mit einem Sequenzvergleich nach Gattung und Art identifiziert. Die Medianwerte der Gesamtkonzentrationen der emittierten Pilzsporen lagen bei 1,10x104 KBE/m³ (BA3) und bei 1,40x105 KBE/m³ (BA4). Die höchsten Werte in der Umgebung waren die Medianwerte von 4,59x103 KBE/m (BA3/I-4) und 3,60x104 KBE/m³ (BA4/I-4). Die Konzentrationen im Hintergrund wurden mit 4,89x103 KBE/m³ (BA3) und 2,49x104 KBE/m³ (BA4) ermittelt. Insgesamt konnten 49 verschiedene Arten identifiziert werden. Die dominantesten Gattungen in der Immission waren Aspergillus sp. (mit Eurotium sp.) und Penicillium sp. an BA3; Aspergillus sp., Aspergillus fumigatus (mit Eurotium sp.) an BA4. Im Hintergrund konnte die Gattung Cladosporium sp. am häufigsten nachgewiesen werden. Sowohl an BA3 als auch an BA4 konnten höhere Gesamtpilzsporenkonzentrationen an den jeweiligen Emissionsmessstellen als im Hintergrund festgestellt werden. Es besteht eine Vermutung, dass Pilzporenkonzentrationen durch beide Geflügelmastbetriebe in die Umgebungsluft emittieren.

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